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anna elbe und die Seefahrtsschule

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49-Euro-Ticket: Anonym mit Bus und Bahn noch möglich?

Diese Seite gibt es, weil anna elbe bereits 2017 Befürchtungen hatten, dass langsam und schleichend die anonyme Nutzung des ÖPNV abgeschafft würde. Bereits damals hat sich anna elbe gegen die Einführung einer auslesbaren eCard eingesetzt.

Wenn Mensch sich nicht frei und unbeobachtet durch den öffentlichen Raum bewegen kann, kann keine Rede mehr von Demokratie sein. Wenn anna elbe hier erklären muss warum das so ist, stellt sich die Frage, was in den Schulen über ein demokratisches Grundverständnis gelehrt wurde und wird.

Mai 2023 ist das "49-Euro-Ticket" dazu gekommen und scheint unsere Befürchtungen zu überbieten.

Pflicht zur eCard beim HVV - und andere Daten

Ende 2017 wurde bekannt, dass der HVV (öffentlicher Personen-Nah-Verkehr in Hamburg) für alle Abonennten eine eCard einführen will. Die Nutzer einer solchen Abokarte wurden vor vollendete Tatsachen gestellt: Entweder eCard oder Einzelfahrtscheine – was quasi unbezahlbar ist.

Die Befürchtungen: Ein Bewegungprofil kann erstellt werden. Ein gespeichertes Foto macht die Gesichtserkennung in den allenorts mit Videokameras ausgestattenen Verkehrsmitteln überall möglich.
Ein Schritt mehr zur totalen Überwachung.

 

Bei anna elbe eingestellt am 12. März 2024

Bargeldlose Busse in Hamburg: Ein Hindernis fürs Busfahren

Seit Jahresbeginn kann man in Hamburg im Bus nicht mehr mit Bargeld bezahlen. Das stellt nicht nur für marginalisierte Menschen eine Hürde dar.

"...Nur lässt sich nach den vergangenen zwei Monaten, seit der die Bargeldzahlung in den Bussen des HVV nicht mehr möglich ist, festhalten: Vor allem deren Abschaffung bewegt sehr viele – und das berechtigterweise ziemlich negativ. ..."

 

zum Artikel taz 10.03.24

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Der HVV wird teurer und will bargeldlos werden

Ohne Bargeld keine Grundrechte, denn ohne Bargeld sind wir gläsern

2. Januar 2024

Werbung HVV November 2023

Werbungsplakat des hvv im November 2023

Ab Januar 2024 kann in Bussen des HVV nicht mehr mit Bargeld gezahlt werden. Es wird massiv Werbung für die HVV-switch-App gemacht.

Wenn der HVV nun die Bezahlung mit Bargeld einschränkt, befürchtet anna elbe darin den Auftakt zur totalen Bargeldlosigkeit bei der Bezahlung. Selbst wenn es jetzt noch heißt, es würden keine Daten erhoben, man könne bequem eine Karte bei "Vertriebspartnern" erstehen, so glauben wir, dass dies nach einer gewissen Gewöhnungszeit nicht mehr möglich sein wird.

Und das ist in unseren Augen bereits Digitalzwang. Der gehört verboten, weil ohne Grund Menschen ausgeschlossen werden. Manche nenne es auch Diskriminierung.

Selber Schuld?

Nein, es gibt gute Gründe, kein Smartphone zu nutzen. Und es gibt sehr viele Gründe, Bargeld nutzen zu wollen. Manchmal kommt gar beides zusammen.

Digital hinterlässt immer Datenspuren. Und Daten sorgen immer für Begehren. So war z.B. zu lesen, dass der Polizeipräsident von Hamburg, Falk Schnabel, als er noch in Münster tätig war, bereits ein "Präventivkonzept" entwickelt hätte, bei dem der Polizei die Abfrage medizinischer Daten erlaubt sei, um Straftaten verhindern zu können.

Quelle: taz, 19.07.23

Symbolbilder für Digitalzwang

Was Digitalzwang bedeuten kann. Bild: digitalcourage.de

In diesem Falle waren es erhobene Gesundheitsdaten, die Begehr erzeugen.

Bei digitaler Zahlung könnten die Daten für allerhand anderen Nutzen begehrt werden; nicht nur "gute" Zwecke. Ein paar fallen uns ein:

- Die Krankenkasse findet heraus, wieviel Süßes Sie essen und verlangt höhere Beiträge.
- Armen Menschen kann kein Kleingeld mehr zugesteckt werden.
- Mit Bezahlungen, die Ihnen unangenehm sind, könnten Sie auch erpresst werden.
- Wir sind immer und überall auffindbar.
- Unsere Einkäufe ergeben ein Persönlichkeitsprofil, nach dem wir Gruppen zugeordnet werden und nicht nur Werbung, sondern auch Nachrichten bekommen. Eine noch bessere Möglichkeit, uns zu manipulieren.
- Polizei findet immer Gründe alle Daten auslesen zu dürfen und zu speichern
(z.B: Sie werden u.U. vorgeladen: "Warum waren Sie zu dieser Zeit an jenem Ort?" Vielleicht war ja dort auch noch irgendetwas anderes los, das als Verbrechen eingestuft wird?)

Andere benutzen Ihre Daten, um damit Geld zu machen und uns zu manipulieren.

Zusätzlich verlieren Sie jede eigene Handhabe über Ihr Geld.

Wenn entschieden werden sollte, dass Menschen, die dieses oder jenes Aussehen haben, die dieser oder jenen Religion angehören oder die sich einfach nur regelmäßig Treffen, um über Politik zu reden, dass diese Menschen einfach keine Zahlungsmittel mehr haben dürfen, dann geht es ruck zuck, dass die digitale Überweisung nicht mehr funktioniert.

Was ist bei Stromausfall?

Busfahren ohne Bargeld in der realen Welt

Wie soll das in der Praxis funktionieren? Für Smartphonebesitzer stellt es wahrscheinlich kein so großes Problem dar, wie für Menschen die aus Gründen darauf verzichten oder einfach keines haben können. Dennoch gibt es auch unter Smartphonenutzern Menschen, die die HVV-App aus Gründen nicht auf ihrem Gerät installieren wollen.

Angenommen Mensch steht ist irgendwo unterwegs, wo es keine S- oder U-Bahnanschlüsse gibt. Das Fahrrad hat plötzlich einen Platten oder es fängt an zu regnen oder oder: Dieser Mensch kann nicht in den Bus einsteigen, wenn er smartphonefrei an diesem Ort ist und keine "Karte" besitz. Bar bezahlen? Geht nicht! Eine Karte hier in der Pampa schnell jetzt besorgen? Wie das?

Müssen jetzt alle Menschen, die vielleicht irgendwann mal unvorhergesehen mit nem Bus fahren müssen oder wollen vorsorglich eine HVV-Karte kaufen? Das ist ja eine tolle Geldquelle! Denn ob die Gegenleistung einer Busfahrt eingelöst wird, ist ja gar nicht sicher.

Der ÖPNV macht erwiesener Maßen mehr mit unseren Daten, als für den Zweck notwendig

Der HVV gehört u.E. zu den unverschämtesten Datenkraken. Wer sich z.B. die "Datenschutzhinweise" zum 49-Euro-Ticket ansieht, dem stellen sich die Haare zu Berge. Wie der Namesteil "-hinweis" schon suggeriert: Widerspruch ist unerwünscht und soll teilweise sogar sanktioniert werden:

"Der Widerspruch hat zur Folge, dass die Rabattierung nicht im vorgesehenen umfang gewährt werden kann."

Datenschutzhinweis HVV, 2023, S.2

An dieser Stelle noch einmal der Hinweis zu dem Vortrag "Hinter den Kulissen des ÖPNV 2.0" von kantorkel aus dem Jahre 2021: über Tracking(möglichkeit) und den Umgang des ÖPNV mit unseren Daten.

Teurer wird es ab 1. Januar 2024 auch

 

Reale Fahrpreissteigerungen

2023 2024 Steig. abs. Steig. %
Einzelkarten
Kurzstrecke/ Stadtverkehr 1,90 € 2,00 € 0,10 € 5,26 %
Nahbereich / 1 Zone 2,50 € 2,70 € 0,20 € 8,00 %
Hamburg AB / 1-2 Ringe 3,60 € 3,80 € 0,20 € 5,56 %
Ringe A – E (5 Ringe) 9,60 € 10,20 € 0,60 € 6,25 %
Ringe A – F (6 Ringe) 11,30 € 12,00 € 0,70 € 6,19 %
Kind Hamburg AB 1,30 € 1,40 € 0,10 € 7,69 %
Tageskarten
9-Uhr-Tageskarte Hamburg AB 7,10 € 7,50 € 0,40 € 5,63 %
Gruppenkarte Hamburg AB 13,40 € 14,10 € 0,70 € 5,22 %
Tageskarte Kind Hamburg AB 2,50 € 2,70 € 0,20 € 8,00 %

Quelle: Heike Sudmann, Bürgerschaftsabgeordnete Hamburg | Fraktion DIE LINKE, 07.11.23

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VIDEO: DB Schnüffelnavigator beim Chaos Communication Camp 2023

Über das Wie & Warum und zur Klage von Digitalcourge und Mike Kuketz

15. Sepember 2023

"...So macht die Bahn die App unentbehrlich. Gleichzeitig gibt der DB Schnüffel-Navigator viele persönliche Informationen weiter – ohne dass Nutzer.innen sich dagegen wehren könnten. ..."

Dehalb klagen Digitalcourage und Mike Kuketz gegen die Ausspähung der Deutschen Bahn. Sowohl im Video als auch auf der Website von Digitalcourage wird gut erklärt, warum.

 

Zum vollständigen Artikel zum Artikel 15.09.23

DB Schnüffelnavigator Video, beim Communication Camp 2023, Julia Witte Video 16.08.23

DB Schnüffel-Navigator: Warum Digitalcourage und Mike Kuketz klagen Digitalcourage

Ausführlichen Analyse der App "DB Navigator" von Mike Kuketz Kuketz-Blog 11.04.22

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Bundespolizei will Fahrgäste nach Aussehen melden lassen ...

Die Nordwestbahn wurde um Meldung linker Reisender gebeten

21. Juni 2023

taz: Polizei leugnet Linken-Checkliste

Das Bundesinnenministerium bestätigt, dass die Polizei die Nordwestbahn um Meldung linker Reisender im Kontext der Lina-E.-Demos gebeten hat.

"Wegen der Urteilsverkündung in Dresden habe die Bundespolizei 'bundesweit lageangepasst Aufklärungs-, Fahndungs-, Überwachungs- und Kontrollmaßnahmen in Reisezügen durchgeführt'. Damit seien 'bahnpolizeiliche Aufgaben nach § 3 Bundespolizeigesetz' erfüllt worden."

 

zum Artikel taz 20.06.23

Das steht im Gesetz:
Gesetz über die Bundespolizei (Bundespolizeigesetz - BPolG) § 3 Bahnpolizei
(1) Die Bundespolizei hat die Aufgabe, auf dem Gebiet der Bahnanlagen der Eisenbahnen des Bundes Gefahren für die öffentliche Sicherheit oder Ordnung abzuwehren, die
1. den Benutzern, den Anlagen oder dem Betrieb der Bahn drohen oder
2. beim Betrieb der Bahn entstehen oder von den Bahnanlagen ausgehen.

Quelle: Bundesministerim der Justiz, 21.06.23

Anmerkung anna elbe:
Was ist erst möglich, wenn alle Personen, deren Ticket kontrolliert wurde, in die "eTicket-Datenbank" geschrieben werden? Wow! Dann lässt sich soger im Nachhinein feststellen, ob eine Person, in einem bestimmten Zug saß. Dazu müsste nicht einmal Bahnpersonal bemüht werden - es würde eine Anfrage bei "(((eTicket Deutschland" reichen. Und diese bekommen wir nicht einmal mit. (Siehe)

Wer ist links?
Spannend sind auch die Kriterien, nach denen, laut taz, Fahrgäste an die Polizei gemeldet werden sollten. (Danach könnte zwar nicht in der Datenbank gesucht werden, wohl aber, ob wer schon mal an einer Demonstration teilgenommen hat, bei der die Identität der Demonstranten festgestellt wurde.):
"Alternatives Auftreten bzw. Aussehen, evtl. mit Dreadlocks, links orientiert, besonders häufig auch Studenten, Personen, die der ‚Öko-Szene‘, ‚Grünen-Szene‘ oder Generation-Z zuzuordnen sind."

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Die 49-Euro-Plastikkarte und der Datenschutz

anna elbe meint: Das gehört sich nicht! Wo bleibt der Sturm der Empörung?

17. Mai 2023

Foto Deutschlandticket

Wir wissen gar nicht, wo wir anfangen sollen! Es ist so empörend, was hier geschieht.

Manche Menschen nutzen kein Smartphone. Einige, weil sie es nicht können; andere, weil sie es nicht wollen. Aus Gründen. Vielleicht sogar aus dem Grunde, nicht überall verfolgt, getrackt zu werden. Das wird jetzt unmöglich gemacht, zumindest für alle, die ein 49-Euro-Ticket nutzen wollen.

Der Staat als Stalker

Es ist jetzt nun nicht so, dass sich die einzelnen Ausgabestellen oder der jeweilige ÖPNV ausgedacht hat, dass das Ganze nur digital ausgegeben werden darf.

Die Verkehrsverbünde und Ausgabestellen sind nur aufgesprungen, um für sich auch das Beste herauszuholen. Und was ist das Beste? Unsere Daten.

Ausgedacht hat es sich unseres Wissens die Bundes-FDP. Die Partei, die doch eigentlich immer herausstellt, dass sie für Freiheit sei. Aber heute heißt es ja von dieser Partei. "Digital first, Bedenken second".

Auf der Website von Volker Wissing, dem Verkehrsminister, steht geschrieben:

"Für mich zählt dabei: Einfach ist besser. Deshalb wird das Deutschlandticket digital als monatlich kündbares Abo angeboten. Damit sorgen wir für Flexibilität."

Quelle: FDP-Website, 17.05.23

Warum ein digitales Abo, dass auch noch gekündigt werden muss, wenn es nicht gebraucht wird, flexibler ist, als ein Papierticket, dass an jedem Fahrkartenautomaten gezogen werden kann, wird dort nicht begründet. Was dort aber steht, ist dass jedes Ticket ausgelesen wird. Denn sonst wäre nicht möglich, in Echtzeit zu wissen wieviele Menschen in dem jeweiligen Verkehrsmittel sind:

"Wenn alle Tickets digital genutzt werden, also entweder auf dem Smartphone oder per Chipkarte, wird es perspektivisch möglich sein, in Echtzeit bundesweit Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wann wie viele Menschen auf welchen Strecken unterwegs sind."

Quelle: ebenda, FDP-Website, 17.05.23

Welche Daten werden da nochmal gespeichert? Name? Adresse? Geburtsdatum?

Die Verkehrsverbünde können also immer wissen, wer sich wo aufhält (sofern sich die Person mit dem ÖPNV oder den für das 49-Euro-Abo zugelassenen fortbewegt) oder wer wann wo gefahren ist. Dann weiß es auch der "Staat" - oder kann es zumindest wissen. Der Schritt ist kleinfreiheitsfoo: "Klar ist, dass hier eine bundesweit zentrale Datenbank geschaffen wird, in die zumindest auch ein Teil jener Daten fließen sollen, die bislang dezentral von den einzelnen Verkehrsunternehmen verarbeitet werden. Fraglich ist die genaue Ausgestaltung der gespeicherten Datensätze. Wenn sie 'pseudonymisiert' sind, enthalten sie offenbar Daten, die mit zusätzlichen Informationen (wie sie typischerweise Sicherheitsbehörden bei Anfragen haben) re-personalisiert werden könnten."

 

Einschub: (((eTicket Deutschland
Dies haben wir leider zu spät für diesen Artikel gefunden. Lesen lohnt sich:

"... Damit das System aus deutschlandweiter Nutzung, Vertrauen und Sicherheit funktioniert, bedarf es eines gemeinsamen interoperablen eTicket-Öko-Systems. Dieses hat sich der deutsche ÖPNV mit (((eTicket Deutschland aufgebaut ...

In der Welt von (((eTicket Deutschland gibt es definierte Rollen und Hintergrundsystemedie für die verschiedenen Szenarien relevant sind. [...] ein PV-System zum MonitoringWikipedia: "Monitoring ist die Überwachung von Vorgängen. Es ist ein Überbegriff für alle Arten von systematischen Erfassungen (Protokollierungen), Messungen oder Beobachtungen eines Vorgangs oder Prozesses mittels technischer Hilfsmittel oder anderer Beobachtungssysteme. ..." von eTickets und erhält dazu Daten von den Ticketausgaben und Ticketkontrollen ..."

Quelle: (((eTicket Deutschland, 17.05.23

Warum erschreckt das niemanden? Warum machen alle da so bereitwillig mit?

Es geht niemanden etwas an, wohin wer wann unterwegs ist! Wie weit sind wir eigentlich gekommen, wenn begründet werden muss, dass das in einer Demokratie ein Unding ist? Wenn Menschen erklärt bekommen müssen, dass es sich dann um Überwachung handelt? Und, dass sie dann antworten: "Wieso, ich hab ja nichts zu verbergen?" - Es ist ein bequemes System.

Was heute noch erlaubt ist, kann morgen verboten sein. Und es kann überprüft werden, ob Du gestern noch getan hast, was heute verboten ist. Freiheit gibt es nur dort, wo um sie gekämpft wird, wo Menschen achtsam sind und um ihre eigenen Grenzen und deren Verletzlichkeit wissen.

Glauben Sie wirklich, dass es darum geht, "passgenaue Angebote für jede Region (zu) entwickeln und öffentliche Verkehrsmittel noch einmal deutlich attraktiver (zu) machen"? Glauben Sie das?

Warum wird das nicht schon jetzt getan? Weil nicht gewusst wird, wo die Engpässen sind?
Glauben Sie das?

Der "Datenschutzhinweis" des hvv

Der Name sagt es schon aus: Wer nicht mitmacht, ist raus. Es ist ein Hinweis, es gibt keine Option.
Er ist hier mit einigen Anmerkungen hinterlegt: PDF

Es wird im Folgenden nur auf wenige Aspekte eingegangen.

Für Menschen, die Zuschüsse erhalten...

...ist es sogar so, dass bei Widerspruch weniger Zuschuss gewährt wird! Zuschussberechtigte müssen zulassen, dass Daten über sie ausgetauscht werden, ohne kontrollieren zu können welche. Ja, sie wissen nicht einmal um welche Daten es sich genau handelt, es steht nicht explizit dabei. Denn wer beurteilt, welche Daten notwendig sind? Die Höhe der Zuwendung? Der Grund für eine Zuwendung? Vielleicht eine Erkrankung? (Das könnte mit Fürsorglichkeit begründet werden: "Dann wissen wir genau, wieviele Plätze für Schwerbehinderte benötigt werden.")

Aus dem "Datenschutzhinweis":

"Für den Erhalt von rabattierten Fahrkarten, zu denen ein Zuschuss gewährt wird, ist ein Austausch von notwendigen Daten zum Vertrag zwischen dem ausgebenden Verkehrsunternehmen und der den Zuschuss gewährenden Stelle erforderlich. Gegen diesen Abgleich besteht die Möglichkeit eines Widerspruchs. Der Widerspruch hat zur Folge, dass die Rabattierung nicht im vorgesehenen umfang gewährt werden kann."

anna elbe findet es unglaublich, unfassbar, dass es dagegen keinen Sturm der Empörung gibt. Wahrscheinlich nicht mal dann, wenn der hvv die Abokarte mit dem ePatientenakte koppeln möchte.

Pseudonymisierte Daten

"Soweit personenbezogene Daten von der Hamburger Verkehrsverbund GmbH für die Durchführung von Werbe- und/oder Marketingmaßnahmen oder in pseudonymisierter Form für Datenauswertungen zum Zweck der Nachfrage und/oder Angebotsanalyse und der weiteren Optimierung des Verkehrsangebots im hvv genutzt werden, werden die Daten erst kurz vor der Durchführung der jeweiligen Maßnahme von der Hamburger Hochbahn AG übermittelt und unmittelbar nach dem Ende der Maßnahme wieder gelöscht."

Das steht da erstmal so drin. Augen zu und dann wiederholen: Welche Zwecke werden genannt?

Sie fahren von A nach B. Vielleicht von der Arbeit nach Hause oder einen Freund besuchen. Wollen Sie, dass Ihre Daten für diese Fahrkarte für Marketing- (betrifft auch Meinungsbildung) oder Werbezwecke genutzt werden? Ach, das ist Ihnen egal. Sind ja pseudonymisiert, die Daten. Na, dann.

Hier hat der hvv auch gut aufgepasst, denn:

"Eine Pseudonymisierung kann jedoch dazu führen, dass die für die Praxis entscheidende Schwelle der 'berechtigten Interessen' nach Art. 6 Abs. 1 Buchst. f DSGVO übersprungen wird."

Quelle: Datenschutzpraxis, 17.05.23

Pseudonymisierung bedeutet: je mehr Daten bestehen, desto eher kann wieder auf die Person zurück geschlossen werden.

"(6a) Pseudonymisieren ist das Ersetzen des Namens und anderer Identifikationsmerkmale durch ein Kennzeichen zu dem Zweck, die Bestimmung des Betroffenen auszuschließen oder wesentlich zu erschweren."

Quelle: § 3 Abs. 6a BDSG: Bundesdatenschutzgesetz alte Fassung

Freiheitsfoo schreibt zur "Verfahrensempfehlung" von (((eTicket Deutschland:

"Klar ist, dass hier eine bundesweit zentrale Datenbank geschaffen wird, in die zumindest auch ein Teil jener Daten fließen sollen, die bislang dezentral von den einzelnen Verkehrsunternehmen verarbeitet werden. Fraglich ist die genaue Ausgestaltung der gespeicherten Datensätze. Wenn sie 'pseudonymisiert' sind, enthalten sie offenbar Daten, die mit zusätzlichen Informationen (wie sie typischerweise Sicherheitsbehörden bei Anfragen haben) re-personalisiert werden könnten."

Quelle: freiheitsfoo, 18.05.23

So lange Sie nicht überprüfen können, was der hvv unter Pseudonymisierung und berechtigem Interesse vertsteht, sollten Sie skeptisch bleiben und der Frage nachgehen: Warum will der hvv Ihre Daten überhaupt weitergeben? Ist das in Ihrem Sinne? Nur weil Sie S-Bahn fahren wollen?

Adressverfolgung bei Umzug

Obwohl der hvv betont, dass er "die zur Verfügung gestellten Daten in keinem Fall an Dritte weitergibt" hat er doch ein Unternehmen beauftragt, nachzuverfolgen, wo Sie wohnen wenn sie umgezogen sind.

"Damit wir Sie während Ihrer Kundenbeziehung zu uns bestmöglich betreuen und Ihnen beispielsweise Ihre neue hvv Card rechtzeitig vor Ablauf der alten zusenden können, nehmen wir mit Hilfe eines auftragsverarbeitenden Unternehmens regelmäßig Adressprüfungen vor. Wir erhalten Informationen über Umzüge und Ihre neue Anschrift."

Das ist nicht schlimm, ist es doch nur zu Ihrem Besten! Damit der hvv Ihnen Ihre Abokarte zuschicken kann und Sie betreut werden können. Eine Betreuung durch den hvv zu Hause? Weil Sie mit dem Bus fahren wollen oder eine Freundin besuchen?

Es gibt noch vieles mehr, was wir zu diesem Datengebrauch und der Missachtung unserer Privatspähre schreiben könnten.

Ein Tipp zum Schluss

Beim Kuketz-Blog haben wir für alle, die das alles nicht so gerne wollen, einen Tipp gefunden:

"Datenschutzfreundlicher Erwerb und Verwaltung via Harzer Schmalspurbahnen"

Es wird auch der Link genannt, unter dem das Ticket bestellt werden kann. Einen Hinweis zu diesem Link gibt es auch, den wir aus Gründen ganz lustig finden:

"Die Website ist frei von Trackern (wird allerdings bei Amazon CloudFront gehostet)"

Quelle: kuketz-Blog, 17.05.23

 

49-Euro-Ticket: Fragen an den HmbBfDI, 17.05.23

Wir haben den HmbBfDI angeschrieben, weil uns die Entwicklung große Sorge bereitet.

Für die vollständige Anfrage auf das Kreuzchen klicken oder als PDF 17.05.23

Weiters / Links zum Thema

Datenschutzhinweis des hvv mit Anmerkungen von anna elbe PDF 05.05.23

Datenschutzrisiko Deutschlandticket: Geodaten und Personalisierung netzpolitik.org 11.05.23

Das "Deutschlandticket" – eine Kritik. freihetsfoo 18.04.23

Verfahrensempfehlung von (((eTicket Deutschland PDF 27.02.23

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Bei anna elbe eingestellt am 13. Mai 2023

Datenschutzrisiko Deutschlandticket: Geodaten und Personalisierung

Bei der Kontrolle von Deutschlandtickets wird haltestellengenau gespeichert, welches Ticket wann kontrolliert oder eingelesen wurde. Recherchen von netzpolitik.org zeigen die massiven Datenschutzrisiken der personalisierten Fahrkarte.

"..Tatsächlich aber ist das Ticket auch ein Gamechanger beim Datenschutz. Denn mit ihm ist auch das Ende des anonymen Personennahverkehrs ein ordentliches Stück nähergerückt..."

 

zum Artikel netzpolitik.org 11.05.23

Datenchutzhinweis des hvv + Bemerkungen ("Noch schlimmer" meint anna elbe) PDF 05.05.23

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Was wird auf der "Plastikkarte" gespeichert und ausgelesen?

anna elbe versucht es heraus zu bekommen

11. Mai 2023

Foto Deutschlandticket

Am 30. April haben wir s-bahn.hamburg@deutschebahn.com und reiseportal@bahn.de angeschrieben:

"Sehr geehrte Damen und Herren,

wir als Intiative "für den Erhalt und gegen die Privatisierung öffentlicher Flächen und Räume" machen uns Sorgen, dass Öffentlichkeit nur noch stattfinden kann, wenn alle erkannt und identifizierbar sind. Dies betrifft insbesondere auch den ÖPNV.

Deshalb würden wir gern von Ihnen wissen:

  • Welche Daten werden für die Nutzung einer "Plastikkarte" des 49-Euro-Tickets benötigt?
  • Welche werden auf der "Plastikkarte" gespeichert?
  • Wo und wann werden Daten von der "Plastikkarte" ausgelesen und um welche Daten handelt es sich dann?
  • Wäre es möglich mehr Daten auszulesen, als tatsächlich ausgelesen werden?

Im Voraus vielen Dank für Ihre Antwort! Wir werden diese auf unserer Website veröffentlichen.

Mit freundlichen Grüßen
anna elbe .. "

Antworten / Korrespondenz

30.04.23 - Online-Service www.bahn.de <reiseportal@bahn.de>

"...Selbstverständlich möchten wir Ihre Anfrage schnellstmöglich bearbeiten. Aufgrund eines ungewöhnlich hohen Mailaufkommens lassen sich derzeit jedoch längere Wartezeiten nicht vermeiden.

Bitte haben Sie noch ein wenig Geduld und sehen Sie von weiteren Nachfragen zum Bearbeitungsstand ab. Wir informieren Sie, sobald Ihr Anliegen bearbeitet wurde."

03.05.23 - Kundendialog S-Bahn Hamburg <s-bahn.hamburg@deutschebahn.com>

"...Für Ihr Anliegen ist der Kundendialog der S-Bahn Hamburg nicht der richtige Ansprechpartner.Bitte wenden Sie sich an den hvv Kundenservice der HOCHBAHN.

Hier die Kontaktdaten: kundenservice@hochbahn.de
Telefon 040/32 88-29 24 (mo - fr 8 - 18 Uhr) ..."

04.05.23 - anna elbe schreibt an kundenservice@hochbahn.de und Antwort

Anschreiben von anna elbe wie oben.
Antwort: "...Bitte haben Sie Geduld und sehen von weiteren Nachfragen ab. Wir melden uns bei Ihnen, sobald es uns möglich ist."

09.05.23 - Antwort von Reiseportal <reiseportal@bahn.de>

"vielen Dank für Ihre E-Mail. Bitte entschuldigen Sie die späte Antwort.

Bitte wenden Sie sich mit Ihrem Anliegen an das Abo-Center. Sie erreichen unser Team montags bis freitags unter 030 72022736 oder per E-Mail an abo@bahn.de.

Die Anschrift des DB Abo-Centers lautet:
DB (Deutsche Bahn)
DB Abo-Center
Postfach 80 02 50
21002 Hamburg

Weitere Informationen und die Öffnungszeiten finden Sie unter: DB Abo-Center Wir hoffen, Sie schon bald wieder in unseren Zügen begrüßen zu können.

Helfen Sie uns unser Angebot und unseren Service weiter zu verbessern. Beantworten Sie dazu bitte nachfolgende Fragen unter Umfrage bahn.de.

Vielen Dank. Mit freundlichen Grüßen
Ihr Team von www.bahn.de"

11.05.23 - anna elbe schreibt an abo@bahn.de und Antwort

Anschreiben von anna elbe wie oben.

Antwort: Es wird auf Überlastung hingewiesen, dass die Bahn daher vorerst kulant sein wird, wohin sich gewendet werden kann... anna elbe erhält eine Bearbeitungsnummer.

"...Aufgrund des hohen Eingangsvolumens und den damit verbundenen Druck- und Versandprozessen, haben wir uns dazu entschlossen, bei der Ticketkontrolle des Deutschland-Tickets in den ersten Tagen kulant zu sein:

Für Kund:innen, die bis dahin noch kein Deutschland-Ticket erhalten haben, wird die Bestellbestätigung des Deutschland-Tickets vorübergehend, bis voraussichtlich Mitte Mai 2023, als gültige Fahrkarte anerkannt.
Bestandskund:innen, die zum Deutschland-Ticket gewechselt sind, können bis zum Eintreffen des neuen Tickets mit ihrem bisherigen Abo-Ticket im oben genannten Zeitraum weiterhin fahren.
Wir arbeiten mit Hochdruck daran, alle offenen Bestellungen schnellstmöglich zu versenden und gehen davon aus, dass sich die Situation spätestens Mitte bis Ende Mai entspannt.

Hinweis: Aktuell kann es bei der Buchung des Deutschland-Tickets wegen der hohen Nachfrage auf bahn.de zu Störungen kommen. Bitte versuchen Sie es in dem Fall zu einem späteren Zeitpunkt erneut.

Sie haben Fragen zum Deutschland-Ticket? Auf https://www.bahn.de/deutschland-ticket haben wir die häufigsten Fragen für Sie beantwortet. Gerne können Sie das Abo-Kundenportal auch für Änderungen, die Erstellung von Jahresbescheinigungen und viele weitere Services nutzen.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Abo-Team"

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Bei anna elbe eingestellt am 23. März 2023

Wie der HVV das Deutschlandticket umsetzen will

"Ab 1. Mai soll man das Deutschlandticket nutzen können, der HVV startet seinen Vorverkauf bereits am 3. April. Wer Neukunde oder Neukundin werden will, soll dann einfach über die "hvv switch"-App das Abo abschließen können, verspricht der HVV, "ohne jedes Formular mit nur einem Klick und einem Wisch". Wer kein Smartphone habe, könne das Ticket als Chipkarte bekommen. Die Details dazu sind noch in der Entwicklung. ..."

anna elbe ist besorgt: Keine Fahrten mit dem ÖPNV ohne Trackingpotential

 

zum Artikel (auch zum Anhören) ndr 22.03.23

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49-Euro-Ticket: Kündbare Plastik-Abokarte ?

Warum keine anonyme Papierkarte am Schalter?

19. Oktober 2022

hvv-Plastikkarte

HVV-eCard - 2017, Daten geändert

Plastikkarte

Überall ist davon die Rede, dass das nun beschlossene 49-Euro-Ticket eine für das Smartphone konzipierte App oder - für Rentner(!) - eine Plastikkarte sein soll. Zum Beispiel:

"'Das klassische Papierticket soll es nicht mehr sein', betonte auch Volker Wissing (FDP), Bundesminister für Digitales und Verkehr. Es könnte außer einer digitalen Variante aber zum Beispiel auch eine Plastikkarte geben, erläuterte eine Ministeriumssprecherin am Freitag dem WDR."

Quelle: WDR, 14.10.22

Was soll das eigentlich heißen: "Plastikkarte"? Und warum wird sie so genannt? Soll es Funktionen verharmlosen, Fragen oder gar Skepsis erst gar nicht aufkommen lassen?

Dass es sich nicht um eine beliebige Plastik-Karte ohne irgendwelche Funktionen handeln wird, liegt auf der Hand. Die Abokarte vom HVV von 2017 hatte bereits einen auslesbaren Chip als Dauerbegleiter aller Nutzer integriert.

Zwar heißt es auf der Website des HVV zur derzeitigen HVV-card, dass alles supersicher sei und nur ganz, ganz wenig auf dem Chip gespeichert sei; dennoch meinen wir, dass mit so einer Karte jederzeit feststellbar ist, wo wann wer eingestiegen oder ausgestiegen ist. Vielleicht nicht, wenn Nutzer*innen ihre Karte in einem Auslesegeschützen Umschlag tragen. Aber wer macht das schon, und wer ist sich der Gefahr überhaupt bewusst?

Warum wurde schon 2017 suggeriert, dass ein biometrisches Foto für die Karte nötig sei?

In allen HVV-Bussen und -Bahnen hängen unendlich viele Kameras herum. Sollte nicht gerade deshalb auf Datensparsamkeit geachtet werden? Gesichtserkennung funktioniert inzwischen sogar ganz gut selbst wenn Masken getragen werden. Es mag ja sein, dass zur Zeit keine Gesichtserkennung genutzt werden soll. Es ist aber möglich - und allein das macht es in unseren Augen gefählich. Zu einer Demokratie passt es zum einen nicht, dass überall Kameras hängen und zum anderen, dass erkannt werden kann, wer sich wo aufhält oder von wo nach wo unterwegs ist.

Ja, das ist natürlich alles Quatsch, weil wir alle nichts zu verbergen haben und die Kameras nur zu unser aller Sicherheit da hängen. Außerdem sind die Sorgen unbegründet, weil ja nur die Daten gespeichert werden, die unbedingt erforderlich sind:

"Die hvv Card ist so konzipiert, dass nur die notwendigsten Informationen darauf gespeichert werden, wie zum Beispiel die Kartennummer, gekaufte Fahrkarten oder Azubi-, Studenten- oder weitere Berechtigungen.

Selbstverständlich behandeln wir deine Daten vertraulich und auch die Datenübertragung erfolgt in einem abgesicherten Verfahren. Wie wir mit deinen Daten umgehen und welche Daten genau gespeichert werden, haben wir auf unserer Datenschutz-Seite für dich dargestellt."

Quelle: HVV, 19.10.22

Wenn der ÖPNV das so schreibt, stimmt es dann auch?

anna elbe ist skeptisch. Der Beitrag von kantorkel "Hinter den Kulissen des ÖPNV 2.0" beim ChaosComputerCongress 2021 lässt uns vermuten, dass der HVV Daten für notwendig halten könnte, die wir ganz und gar nicht dafür halten. Ab Minute 18:00 ca. wird deutlich, dass auch Daten, die nichts mit der Fahrt zu tun hatten, gespeichert wurden:

"... Für 10 bis 15 Minuten wurde die Person hier noch verfolgt, obwohl sie ja schon lange ausgestiegen war .."

Es handelt sich hier um Einblicke in ein sogenanntes Check-in / Be-out (CiBo)-Systeme für das Smartphone.
Quelle: Vortrag von kantorkel am 28.12.21

Dass das 49-Euro-Ticket zu teuer ist,

kein Ersatz für das 9-Euro-Ticket sein kann, ist noch ein anderes Thema. Und:

Warum muss es ein Abo sein, dass gekündigt werden muss, wenn mensch es nicht mehr benötigt? Was ist das für ein riesiger Aufwand? Wird damit spekuliert, dass der eine oder die andere vergisst, das Abo rechtzeitig zu kündigen? Eine Karte aus einem Automaten oder bei einem Busfahrenden zu kaufen, ins Portemonnaie zu stecken, sie nach Ablauf eines Monats wegzuwerfen und bei Bedarf eine neue zu kaufen, das erscheint anna elbe doch wesentlich einfacher, datensparsamer und durchaus umweltverträglicher.

Denn von wegen Umweltverschmutzung durch diese Tickets:

Daten erzeugen, speichern und wieder zur Verfügung stellen, sie dazu noch mit allen möglichen Programmen, (die ebenfalls erzeugt, gespeichert und laufen müssen), vor illegalem Zugriff zu schützen, das verbraucht viel Energie, Hardware, Chips (aus Taiwan?) und nicht nur die "HVV-Cards" stellen schlimmen Müll dar.

Fest steht: Wer ein Papierticket kauft und bar bezahlt, kann sicher sein, dass gar keine Daten über ihn gespeichert werden, macht keinen Datenmüll und spart somit auch Strom ;-)

 

Einigung auf 49-Euro-Ticket: Was bedeutet "papierlos"? WDR 14.10.22

 

Der große Haken beim 49-Euro-Ticket t-online 16.10.22

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HVV bald nur noch bargeldlos nutzbar?

Stück für Stück wird das Bezahlen mit Bargeld erschwert.

8. Oktober 2022

... Es wurde gefordert mit Kreditkarte, Girokarte oder Maestro und vPay zu zahlen - auch die Möglichkeit, mit Geldkarte zu zahlen war durchgestrichen.

Schon seit längerm ist zu beobachten, dass die Automaten nur noch 10 €-Scheine "annahmen". Für so hohe Beträge, wie gezahlt werden müssen, ist das in unseren Augen eine Dreistigkeit....

Bargeld ist ein gesetzliches Zahlungsmittel ...

 

Zum vollständigen Artikel unter "Abschaffung des Bargelds?" zum Artikel 08.10.22

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Hinter den Kulissen des ÖPNV 2.0

Ein Vortrag beim rC3 - CC-Congress 2021 von kantorkel über Tracking(möglichkeit) bei CheckIn-BeOut-Systemen

14. Januar 2022
Ergänzung: Tätigkeitsbericht des HmbBfDI, 7. Mai 2022

Der öffentliche Personennahverkehr muss zuverlässiger und einfacher werden. Und keine Frage, "Die Tarifsysteme sind ein Folterwerkzeug des frühen 20. Jahrhunderts" ([kritisiert Mobilitätsforscher Andreas Knie im Spiegel]). In mehreren Verkehrsverbünden werden daher sog. Check-in / Be-out (CiBo)-Systeme getestet: Apps, die automatisches Bezahlen per Handy ermöglichen und rückwirkend nach einer oder mehreren Fahrten die optimale Fahrkarte auswählen können.

Doch wie funktionieren solche Systeme eigentlich? Aufgrund einer Schwachstelle konnte ich mich im Backend eines CiBo-Systems umsehen. Die Einblicke werde ich in diesem Vortrag in Form eines Bildschirmvideos teilen.

Dieser Videovortrag wurde am 28.12.2021 von kantorkel beim rC3 2021 gehalten.

anna elbe fühlt sich in der Skepsis gegenüber Datenzugriffen des HVV bestätigt. Wo Daten generiert werden, entsteht eine Begehrlichkeit dafür. Warum sollte Polizei die rechtswidrig Luca-App-Daten nutzt,Gesichtserkennungssoftware einsetzt oder Kennzeichendaten nicht löscht, vor diesen Daten Halt machen?

Ergänzung: Aus dem Tätigkeitsbericht 2021 des HmbBfDI

7. Mai 2022

Heute haben wir etwas zu dem Thema im "Tätigkeitsbericht Datenschutz 2021" des HmbBfDI gefunden. Wir sind gelinde gesagt enttäuscht ...

" 6.6.2 Check-in/Be-out – Funktion hvv Any in der hvv switch-App

Unter dem Titel Check-in/Be-out (CiBo) geht es um ein neues Verfahren, mit dem die Hamburger Hochbahn AG Nutzerinnen und Nutzern zukünftig ermöglichen möchte, für in Anspruch genommene Beförderungsleistungen den günstigsten Tarif ermitteln zu lassen und zu bezahlen. Das soll smartphonebasiert über die Funktion hvv Any in der hvv switch-App geschehen. Dafür werden Bluetooth-Signale, so genannte Beacons, von Haltestellen und Fahrzeugen ausgesendet und durch die Smartphones verarbeitet. Auch auf weitere Systemdienste, wie GPS und Bewegungssensoren, müssen die Nutzerinnen und Nutzer der Hamburger Hochbahn AG Zugriff gewähren.

Die Verarbeitung entsprechender Bewegungsdaten soll nur erfolgen, wenn die Nutzerinnen und Nutzer sich damit ausdrücklich und informiert einverstanden erklärt haben und ausschließlich zur Vertragserfüllung. Die Erstellung von Bewegungsprofilen ist ausdrücklich nicht Zweck der Verarbeitung entsprechender Standort- und Bewegungsdaten. Das soll durch technische und organisatorische Maßnahmen sichergestellt werden, wie z.B. eine pseudonymisierte Verarbeitung und die zeitnahe Löschung der Bewegungsdaten nach Abrechnung.

Insbesondere zu diesen technischen und organisatorischen Maßnahmen sowie zum Umgang mit Abbrüchen der Mobilfunkverbindung oder Fehlern/Abstürzen von Software und Betriebssystemen hat der HmbBfDI Gespräche mit den Projektbeteiligten geführt. Auch im Zusammenhang mit diesem Projekt wird es, wenn das Verfahren ab Frühjahr 2022 zum Einsatz kommen soll, darum gehen, für Transparenz zu sorgen und den Nutzerinnen und Nutzer sämtliche notwendigen Informationen zur Funktionalität zur Verfügung zu stellen, damit diese informiert über den Einsatz der Funktion hvv Any entscheiden können. Dazu wird es weiteren Austausch zwischen dem HmbBfDI und der Hamburger Hochbahn AG geben."

 

Diesen Film in Groß rC3 28.12.21

Alle Videobeträge vom rC3, CC-Congress 2021 rC3 NOWHERE 27.-30.12.21

zum 30. Tätigkeitsbericht des HmbBfDI 2021 PDF 07.05.22

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Datenschutzgrundverordnung - Auskunftersuchen DSGVO

Wie stellt man eigentlich so eine Anfrage?

15. März 2019

Anfragen zur Speicherung persönlicher Daten

Gemäß der im Mai 2018 in Kraft getretenen Datenschutzgrundverordnung DSGVO hat jede/r das Recht zu erfahren, welche Daten zu welchem Zweck, wie lange usw von ihr/ihm gespeichert werden. Auch woher die Daten kommen und wohin sie weitergegeben werden (sollen), muss auf Verlangen gesagt werden. Ggf. kann die Löschung oder auch eine Berichtigung der Daten gefordert werden.

Zwei Musteranschreiben zum Ausdrucken, Ausfüllen und dann nur noch ab in den Postkasten haben wir hier mal eingestellt. Als Vorlage haben wir das Schreiben des Verbraucherzentrale genommen.

 

Blanko-Musteranfrage - Adresse und Absender eintragen als PDF  

Musteranfrage an den HVV zum PDF  

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HVV Datenleck - persönliche Daten über Monate einsehbar

Uns wurde versichert, dass das nicht passieren würde. Niemals! Die Daten seien sowas von sicher ...

11. September 2018

anna elbe stand von Ende 2017 bis März 2018 mit unterschiedlichen Datenschutz-Organisationen und dem HVV im Kontakt, um einen Zwang zur Nutzung der HVV-eCard abzuwenden.

Der HVV versicherte Datensicherheit, die Datenschutz-Organisationen, dass es schön und wichtig sei, das Thema aufzugreifen, letztlich jedoch nichts zu retten wäre.

Ende Juli erfahren wir: Datenleck beim HVV! Zugänglich waren aufgrund der Sicherheitslücke unter anderem Namen, Adressen und Bankverbindungen, wie die shz.de am 30. Juli 2018 schrieb.

Betroffen waren zwischen Anfang Februar und Anfang Juli 2018 demnach 4.482 Personen.

Die Lücke bestand also schon, während anna elbe mit dem HVV über Sinnhaftigkeit und Datenschutz im Austausch stand. Natürlich wurde auch die Privatperson, die sich mit dem HVV auseinandersetzte und bis Ende Juli 2018 gezwungener Maßen eine HVV-eCard nutzte, nicht informiert.

Auch in Hamburger Medien (90,3, Mopo, Abendblatt ...) haben wir dazu nichts gefunden. Hätte nicht ein Aufschrei durch diese Medienwelt gehen müssen?

Die betroffene Person zu anna elbe: "Ich möchte keine Alsterfahrt als 'Gutmachung'. Was macht das gut? Ich will ganz allein darüber bestimmen, wer meine Daten bekommt und wer nicht. Eine HVV-eCard möchte ich nicht haben – muss sie aber nutzen, weil täglich Einzelfahrten zu zahlen, einfach nicht bezahlbar ist."

 

Datenpanne beim HVV: persönliche Kunden-Daten waren einsehbar zum Artikel shz.de, 30.07.18

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Der HVV führt zwingend eine "eCard" ein.

Bewegungprofil nicht ausgeschlossen. Auslesbarkeit unklar. Werden biometrische Daten gespeichert?
MitstreiterInnen zur Gegenwehr gesucht!

30. Januar 2018 | Updates: 8., 12., 13., 20., 23. Feburar, 6. März 2018

Ein auslesbarer Chip soll Dauerbegleiter aller Abo-Nutzer vom HVV werden.

Der HVV führt eine neue Abo-Karte ein, auf der Daten gespeichert werden und automatisch ausgelesen werden können.

Jetzt besteht der HVV darauf, dass er ein Recht auf das Foto eines jeden Abo-Kunden hat. Dieses möge ein jeder per Post an den Betreiber des öffentlichen Nahverkehrs schicken – besser noch mailen – und einer elektronsichen Speicherung zustimmen (letzters ist noch optional).

Skurril ist das Formular, in welches der brave ÖPNV-Nutzer (Öffentlicher PersonenNahVerkehr) das Foto kleben soll: Es werden genaue Angaben gemacht, an welcher Stelle die Augenpartie und Gesichtsmitte zu sein haben. Das Formular wird maschinell verarbeitet.

zum Formular

Beim Südkreuz in Berlin wird bereits die automatische Gesichtserkennung "getestet".

zum Artikelnetzpolitik.org

Nun, waren wir sehr gespannt, um was es sich hier handelt, wie die Daten geschützt werden und wer sie auslesen kann. Wir fragten beim HVV-Datenschutzbeauftragten nach, da – trotz großartigem Hinweis auf der Werbekarte – die Datenschutzwebsite des HVV keine Antworten auf unsere Fragen gibt.

In der Antwort-Mail des HVV werden alle Fragen beantwortet, zwar unter der Prämisse, dass eine SmartMX-Karte keinen RFID-Chip darstellt (Identifikationsmedium) - aber darüber lässt sich wohl streiten. (siehe Wikipedia)

Dennoch tragen die Antworten nicht dazu bei, dass wir uns nun "sicher" fühlen.

Das erste Anschreiben des HVV vom 27.11.2017

Für mehr Infos und Inhalte auf das Kreuzchen klicken PDF Zum 1. Anschreiben

05.12.17 Fragen an den Datenschutzbeauftragten des HVV – mit Antworten vom 20.12.17

Auf das Kreuzchen klicken oder: als PDF

Ablehnung der eCard per Mail am 28.12.2017

Bitte auf das Kreuzchen klicken noch nicht als PDF vorhanden

Das zweite Anschreiben des HVV vom 27.12.2017

Für Mehr Infos und Inhalte auf das Kreuzchen klicken PDF Zum 2. Anschreiben

Schriflticher Widerspruch zur eCard vom 04.01.2018

Für den vollständigen Text auf das Kreuzchen klicken oder PDF als

Das dritte Anschreiben des HVV vom 25.01.2018

Für mehr Infos und Inhalte auf das Kreuzchen klicken PDF Zum 3. Anschreiben

2. Schriflticher Widerspruch zur eCard vom 30.01.2018

Für den vollständigen Text auf das Kreuzchen klicken oder PDF als

13.02.18 - Antwortmail des HVV auf unsere Ablehnung der eCard vom 28.12.2017

eCard zwingend erforderlich - Ausweis wie bisher geht nicht mehr noch nicht als PDF vorhanden

17.02.18 - Antwort des HVV vom 15.02.18 auf beide Schrifltichen Widersprüche zur eCard

Für den vollständigen Text auf das Kreuzchen klicken oder PDF als

20.02.18 - Antwort auf Schreiben des HVV vom 15.02.18 (Datenschutzbeauftragter)

Für den vollständigen Text auf das Kreuzchen klicken oder PDF als

Das vierte Anschreiben des HVV vom 21.02.18

Für den vollständigen Text auf das Kreuzchen klicken oder PDF als

 

Was den Anschreiben beilag

Blatt mit "Tarifbestimmungen" PDF 04. & 27.01.2018

Das "Fotoformular" PDF lag allen 3 Anschreiben bei

Werbekarte PDF lag allen 3 Anschreiben bei

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Auf der Suche nach Unterstützung

Bisher haben wir angeschrieben:

  • Digitalcourage e.V. (Der HVV wird für BigBrotherAward vorgeschlagen)
  • netzpolitk.org (bisher noch keine Antwort)
  • CCC Hamburg (bisher noch keine Antwort)
  • Initiative gegen Totalüberwachung (Tipp: an Rechtsanwälte gegen Totalüberwachung wenden)
  • Rechtsanwälte gegen Totalüberwachung (bisher noch keine Antwort)
  • Peter Welchinger, Journalist (Anwort nächster Tag: Tipp telefonisch beim Datenschutzbeauftragten um einen Beratungstermin bitten, Herr Welchinger hat das Thema "auf dem Radar")
  • 15.02.18 Anruf beim Datenschutzamt Hamburg (Antwort wird per Post geschickt)
  • 6. März 2018: Telefonat mit Datenschutzamt Hamburg: Es besteht kaum eine Möglichkeit sich zu wehren: § 28 Bundesdatenschutzgesetz meine (sinngemäß wiedergeben) eine Abwägung der Interessen von Unternehmen und der Interessen der Bevölkerung
    Das Datenschutzamt hätte durchgesetzt, dass das Foto nicht zwangsweise gespeichert wird. Dem HVV-Kunden steht offen, ein Kästchen anzukreuzen um der Speicherung zuzustimmen.
    anna elbe meint: "Wann wurden je die Interessen der Bevölkerung denen von Unternehmen vorangestellt?"

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SpiegelMining – Was Metadaten möglich machen

Wer denkt, Vorratsdatenspeicherungen und „Big Data“ sind harmlos, der wird nach Ansicht dieses Videos vielleicht anders denken?

29. Dezember 2016

Text bei youtube vom Chaos Communication Congress [33c3]:

Seit Mitte 2014 hat David fast 100.000 Artikel von Spiegel-Online systematisch gespeichert. Diese Datenmasse wird er in einem bunten Vortrag vorstellen und erforschen.

Der Vortrag gibt tiefe und überraschende Einblicke in das Verhalten des vielleicht größten Meinungsmachers Deutschlands. Ihr werdet Spiegel-Online danach mit anderen Augen lesen.

Dazu gibt er einen allgemeinverständlichen Überblick, was mit der heutigen Daten-Auswerterei alles geht. Ihr werdet also vielleicht auch mehr aufpassen, was für Daten von euch ihr ins Internet lasst.

Der Vortrag hat drei rote Fäden:

1) Wir reverse engineeren Spiegel-Online. Wir nehmen den Datensatz so richtig auseinander und betrachten Spiegel-Online aus vielen völlig neuen Blickwinkeln. Das Ganze wird bunt, unterhaltsam und anschaulich passieren, so dass es für Techies und Nicht-Techies eingängig ist. Warum sind manche Artikel lang, manche kurz? Kann man Artikeln ansehen, ob die Redakteure wirklich dahinter stehen oder nicht? Welche Redakteure sind enger miteinander verbandelt als andere? Welche Inhalte hält der Spiegel selbst für politisch inkorrekt?

Kann man sowas wirklich einfach so von außen messen? Glaubt’s mal – man kann. Bei einigen der Auswertungen wird vielleicht „nur“ das rauskommen, was ihr euch schon vorher denken konntet. Bei anderen werden wir überraschende Ergebnisse erhalten. Und manchmal entdeckt man auch Systematiken da, wo man überhaupt keine erwartet hat. Kurz: Wir werden kreativ sein. Wir werden etwas lernen und Spiegel-Online auch.

2) Ein Überblick über „Data Science“. Wir betrachten nicht nur die Vorgehensweise, sondern auch die Möglichkeiten und gesellschaftlichen Gefahren der Datensammelwut und Auswerterei. Über den Vortrag hinweg wird David – locker und unmathematisch – verschiedene Methoden des Datenauswertens anhand des Spiegel-Online-Datensatzes anschaulich machen. Nicht mit Formeln, sondern mit bunten Grafiken. Nach dem Vortrag werdet ihr eine Vorstellung davon haben, was sich hinter dem „Big Data“-Buzzword verbirgt, und warum dieser Hype – bei allem Nutzen, den er haben mag – gesellschaftlich auch sehr gefährlich ist. Ihr könnt nämlich überhaupt nicht wissen was ihr über euch preisgebt, wenn ihr irgendwelche Daten veröffentlicht. Egal, wie uninteressant eure Daten für euch aussehen mögen – was man daraus lesen kann, entscheidet der Gegner und nicht ihr.

3) Und für die Aktivisten unter euch liefert der Vortrag eine grobe Anleitung, wie man es sinnvoll anstellt, wenn man ein Massenmedium (oder auch beliebige andere Sachen im Internet) mal beobachten und so richtig durchleuchten will. Wie sammeln wir die Daten? Wie geht man kreativ mit Daten um? Wie findet man Zusammenhänge? Wie gießt man die Daten in sinnvolle und ästhetische Bilder, mit denen jeder etwas anfangen kann? Es gibt ja nur eine Breitband-Verbindung ins Gehirn: die Augen.

 

Deutschsprachige Videos vom Chaos Communication Congress youtube 33c3, 30.12.16

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