Überwachung & Datenschutz - BigBrotherAwards
Diese "Auszeichung" ("Oscars für Datenkraken") wird jedes Jahr von Digitalcourage verliehen.
Auf dieser Seite finden Sie einige der BigBrotherAwards (BBA) - nicht alle. Die Texte sind meist von Digitalcourage übernommen und zum Teil Stellungnahmen und / oder Ergänzungen zu den Themen von anna elbeergänzt. Auch später schreiben wir hin und wieder etwas dazu, wie z.B. bei Tesla, der / das BBA 2021 "gewann".
Hier geht es zur Website von Digitalcourage: BigBrotherAwards (BBA)
Liveübertragung des BigBrotherAwards 2023 in Hamburg -
mit Workshop rund ums Handy
Wie sammelt Dein Handy Daten über Dich? Wie kann ich eine Handy ohne Google nutzen?
8. März 2023
Kommt am Freitag, 28. April 2023
zum "Double feature BBA Hamburg"!
Bereits ab 15 Uhr beginnt unser Workshop (siehe unten)
Im Anschluss präsentieren wir
um 18 Uhr den
Livestream des BigBrotherAwards*
im Centro Sociale - Sternstraße 2.
Zum vollständigen Artikel
zum Artikel
08.03.23
BigBrotherAwards 2022
Am 29. April 2022 wurden die BBA auch im Livestream in Hamburg, im Centro Sociale, gezeigt.
Auf diese Webstie gestellt am 28. Februar 2023
2022 wurde der Preis in 5 Kategorien vergeben:
- Behörden und Verwaltung: Bundeskriminalamt
- Technik: Bundesdruckeri
- Lebenswerk: Irische Datenschutzbehörde (DPC)
- Arbeitswelt: Lieferando
- Verbraucherschutz: Klarna
Behörden und Verwaltung: Bundeskriminalamt

Polizist filmt Demonstration
Der BigBrotherAward in der Kategorie Behörden und Verwaltung 2022 geht an die deutsche Polizei, vertreten durch das Bundeskriminalamt, für die Art, wie personenbezogenen Daten in Dateien abgespeichert und genutzt werden.
Entgegen der verfassungs- und europarechtlichen Vorgaben werden die Daten in Dateien nicht oder unzureichend gekennzeichnet. Dadurch besteht die Gefahr, dass Millionen Menschen von der Polizei oder anderen Behörden ungerechtfertigter Weise als Gefährder oder Straftäter behandelt werden.
Laudatio von Dr. Thilo Weichert
Weiterlesen | das Video ansehen
Technik: Bundesdruckerei
Die Bundesdruckerei GmbH erhält den Big Brother Award in der Kategorie Technik für die unsinnige Verwendung und Beförderung von Blockchain-Technik, welche nicht nur energiefressend ist, sondern auch Konsequenzen für den Datenschutz haben kann. Ein Beispiel ist das Projekt, die Authentizität von Schulzeugnissen mit Hilfe von Blockchain zu belegen.
Laudatio von Frank Rosengart
Weiterlesen | das Video ansehen
Lebenswerk: Irische Datenschutzbehörde (DPC)
Der BBA 2022 für das Lebenswerk geht an die Irische Datenschutzaufsichtsbehörde, vertreten durch Helen Dixon, für ihre dauerhafte Sabotage von Bemühungen, europäisches Datenschutzrecht durchzusetzen. Unter der Obhut der Behörde hat sich Irland zur Oase für Geschäftmodelle des Überwachungskapitalismus von Facebook, Google, Apple, Microsoft, Oracle und Salesforce entwickelt.
Laudatorin: Rena Tangens
Weiterlesen | das Video ansehen
Arbeitswelt: Lieferando

Der BigBrotherAward 2022 in der Kategorie Arbeitsrecht geht an Lieferando und den deutschen Betreiber dieses Angebots, die yd.yourdelivery GmbH. Lieferando erhält den BigBrotherAward 2022 für die unzulässige Totalkontrolle ihrer beschäftigten "Rider". Diese erfolgt mit Hilfe der Scoober-App, die detailliert und sekundengenau eine Fülle von Verhaltensdaten erfasst. Hierzu gehört neben dem Zeitpunkt der Abholung im Restaurant und der Übergabe an Kunden auch alle 15 bis 20 Sekunden eine Standortbestimmung.
Laudator: Prof. Dr. Peter Wedde
Weiterlesen | das Video ansehen
Verbraucherschutz: Klarna
Der BigBrotherAward in der Kategorie Verbraucherschutz geht an das schwedische Unternehmen Klarna Bank AB. Klarna bündelt intransparent Daten und Macht als Shopping-Service, Zahlungsdienstleister, Preisvergleichsportal, persönlicher Finanzmanager, Bonitätskontrolleur und Bank.
Laudator: padeluun
Weiterlesen | das Video ansehen
BigBrotherAwards 2021
Jedes Jahr werden von Digitalcourage "Preise für Überwachung" in verschiedenen Kategoien an unterschiedliche Datensünder verliehen. Diese Verleihung fand am 11. Juni 2021 in der Hechelei in Bielefeld sowie online statt.
7. April 2022
Es können Vorschläge für einen nächsten Preis eingereicht werden: hier
Die BigBrotherAwards 2021 in voller Länge gibt es online auf digitalcourage.video.
2021 wurde der Preis in fünf Kategorien vergeben:
- Gesundheit: Doctolib GmbH
- Was mich wirklich wütend macht: Google (u.a. Cookiebanner)
- Verkehr: Die Europäische Kommission
- Bildung: Proctorio GmbH
- Public Intellectual: Prof. Dr. phil. Dr. h. c. Julian Nida-Rümelin
Das Publikum hatte die Möglichkeit abzustimmen, welcher Preis das Publikum "besonders „beeindruckt, erstaunt, erschüttert, empört, …“ hat." 1. Platz: Gesundheit, 2. Platz: Ganz knapp dahinter die Kategorie: „Was mich wirklich wütend macht“. Danach haben wir hier die Reihenfolge gesetzt. Die Rede von Rolf Gössner zum Abschied vom BigBrotherAward ist nach unten gerutscht.
Die Texte sind der Website des BigBrotherAwards 2021 entnommen.
Gesundheit: Doctolib GmbH
Den BigBrotherAward 2021 in der Kategorie Gesundheit erhält die Firma Doctolib GmbH, Berlin. Doctolib bietet insbesondere die Vermittlung von Arztterminen über ihre Plattform an. Diese Daten werden unter Missachtung der Vertraulichkeitsverpflichtung verarbeitet und laut Datenschutzvereinbarung auch im Rahmen kommerzieller Marketingzwecke genutzt.
Weiterlesen über Gesundheit: Doctolib GmbH Publikumspreis 2021
Was mich wirklich wütend macht: Google
Google erhält den BigBrotherAward 2021 für jüngst offenbar gewordene massive Manipulation des Internet-Werbemarktes, Aushungern von Kreativen und Medien sowie Enteignung unserer digitalen Persönlichkeiten.
Hier möchte anna elbe darauf Aufmerksam machen, dass sich dieser Preis auch und entscheidend mit den vielen Cookiebanner auf unterschiedlichsten Webseiten befasst ...
Weiterlesen über "Was mich wirklich wütend macht": Google
Verkehr: Die Europäische Kommission
Die Europäische Kommission erhält den BigBrotherAward 2021 in der Kategorie Verkehr für die Einführung des Verfahrens "On-Board Fuel Consumption Meter" (OBFCM). Dabei werden erhebliche Mengen an technischen Informationen eines Autos aufgezeichnet und zusammen mit der Fahrzeugidentifikationsnummer an den Hersteller übermittelt. Das OBFCM ist seit Jahresbeginn 2021 für Neuwagen verpflichtend.
Weiterlesen über Verkehr: Die Europäische Kommission
Bildung: Proctorio GmbH
Die Proctorio-GmbH erhält den BigBrotherAward 2021 für den angebotenen "vollautomatischen Prüfungsaufsichtsservice", der eine Totalkontrolle von Studierenden bei Online-Prüfungen ermöglichen soll. Während der Prüfung soll die KI-basierte Software insbesondere Blicke von Prüflingen erkennen, die auf einen Täuschungsversuch hindeuten, und dann automatisch Alarm schlagen.
Weiterlesen über Bildung: Proctorio GmbH
Public Intellectual: Prof. Dr. phil. Dr. h. c. Julian Nida-Rümelin
Der BigBrotherAward 2021 in der Kategorie "Public Intellectual" geht an den Philosophen und stellvertretenden Vorsitzenden des Deutschen Ethikrats Julian Nida-Rümelin für seine öffentlich mehrfach geäußerte unhaltbare Behauptung, dass Datenschutz die Bekämpfung von Corona erschwert und Tausende von Toten zu verantworten habe.
Weiterlesen über Public Intellectual: Prof. Dr. phil. Dr. h. c. Julian Nida-Rümelin
Rolf Gössner: Abschied vom BigBrotherAward
Rolf Gössner, Mitglied der BigBrotherAwards-Jury von Anfang an, hat sich in diesem Jahr von der Jury verabschiedet. Mit dieser Rede verabschiedet er sich während der Gala vom Publikum.
Weiterlesen über Rolf Gössner: Abschied vom BigBrotherAward
Auch in diesem Jahr haben wir die Menschen im (Online)-Publikum gefragt, welcher der Preise sie besonders "beeindruckt, erstaunt, erschüttert, empört, …" hat. Weiterlesen
BigBrotherAwards 2020
Hier eingestellt am 16. November 2021 (in Arbeit - letzte Ergänzung 11.12.21)
Jedes Jahr werden von Digitalcourage "Preise für Überwachung" an unterschiedliche Datensünder verliehen. Schon seit 20 Jahren!
Es können Vorschläge für einen nächsten Preis eingereicht werden: hier
Die BigBrotherAwards 2020 in voller Länge gibt es online auf digitalcourage.video.
In diesem Jahr wurde der Preis in sieben Kategorien verliehen:
- Preis Mobilität: Tesla
- Preis Behörden und Verwaltung: Innenminister des Landes Brandenburg
Mit Überlegungen von anna elbe, denn nichts steht für sich allein. - Preis Bildung: Firma BrainCo und der Leibniz-Wissenschaftscampus Tübingen
- Preis Politik: Bundesregierung
- Preis Digitalisierung: Bildungsministerin Baden-Württembergs Susanne Eisenmann
- Preis Arbeitswelt: Hennes & Mauritz (H&M)
- Preis Geschichtsvergessenheit: Innenministerkonferenz der Bundesrpublik Deutschland
Tesla für Überwachung von Insassen und Umgebung in der Kategorie Mobilität

Ein Tesla an der Moorweide
Neben "Wer hat der gibt"-Demo, 19.09.20
"Tesla, vertreten durch die Tesla Germany GmbH, München, erhält den BigBrotherAward 2020 in der Kategorie „Mobilität“ dafür, dass sie Autos verkaufen, die ihre Insassen und die Umgebung des Autos umfassend und langfristig überwachen. Die erhobenen Daten werden permanent ausgewertet und können für beliebige Zwecke weiter genutzt werden."
Die Autos speichern nicht nur die Daten der Besitzer oder Insassen. Es gibt um die 80 Kameras an und in dem Fahrzeug, mit denen auch die Umgebung gefilmt wird. Wer an einem parkenden Tesla vorbeigeht, kann schon erleben, dass das Auto blitzt, um eine bessere Aufnahme machen zu können.* Es soll auch schon eine Videoplattform geben, auf der Tesla-Besitzer die "lustigsten Videos von Passanten" einstellen ...

Weiter lesen ...
Weiterführende Links - es kommen hin und wieder welche dazu
Video Preisverleihung für Mobilität: Tesla
zum Film
DigitalCourage, 17.09.20
Vollständige Laudatio von Dr. Thilo Weichert
zum Text
BigBrotherAward, 17.09.20
Geheimagent Tesla - Wie das Kultauto Daten sammelt
zdf
24.08.21
Sie können melden, wenn der "Wächtermodus" läuft
anna elbe
10.12.21
Tesla: Roboter auf Rädern
netzpolitik.org
11.04.22
Zu viel Überwachung: Teslas dürfen bei Berliner Polizei nicht auf den Hof
netzpolitik.org
23.06.22
Verbraucherschützer*innen klagen gegen Teslas Wächter-Funktion
netzpolitik.org
19.07.22
Negativpreis von Journalisten: "Verschlossene Auster" für Autobauer Tesla
tagesschau
01.10.22
Für die dauerhafte Speicherung von Autokennzeichen:
Innenminister des Landes Brandenburg [...] in der Kategorie Behörden und Verwaltung

Autobahn in Brandenburg, 10.09.21
"Der Innenminister des Landes Brandenburg, Michael Stübgen, und sein Vorgänger, Karl-Heinz Schröter, erhalten den BigBrotherAward 2020 in der Kategorie „Behörden und Verwaltung“ für die dauerhafte Speicherung von Autokennzeichen. In Brandenburg werden seit vielen Jahren Fahrzeug-Informationen in über 40 Millionen Datensätzen im sogenannten „Aufzeichnungsmodus“ des Kennzeichen-Erfassungssystems KESY dauerhaft gespeichert, obwohl das Bundesverfassungsgericht diesbezüglich klare Grenzen gezogen hat."
Herausgekommen ist das Ganze, weil sich verplappert wurde, nicht etwa weil eine Datenschutzbehörde ernst genommen wurde. ...

Weiter lesen ...
Video Preisverleihung für Behörden und Verwaltung: Innenminister Brandenburg
zum Film
17.09.20
Vollständige Laudatio von Frank Rosengart
zum Text
BigBrotherAward, 17.09.20
Tätigkeitsbericht 2014/15 Brandenburg
LDA
31.12.15
Hamburg: Kl. Anfrage zur biometrischen Gesichts- und Kennzeichenerkennung
FDP
30.05.17
Verfahren wg. Nutzung von Gesichtserkennung durch Hamburger Polizei
HmbBfDI
seit 2018
Urteil: Polizei Hamburg darf weiter mit Gesichtserkennung G20-Randalierer jagen
heise
24.10.19
Justizministerin Lambrecht will Auto-Rasterfahndung ausweiten
netzpolitik.org
26.10.20
Bundesländer kämpfen für Auto-Vorratsdatenspeicherung
netzpolitik.org
01.03.21
Auto-Vorratsdatenspeicherung in Brandenburg war illegal
netzpolitik.org
09.08.22
Für digitale Überwachung der Konzentration von Schülern
Kategorie Bildung: Firma BrainCo und der Leibniz-Wissenschaftscampus Tübingen
"Die Firma BrainCo erhält den BBA in der Kategorie "Bildung" für ihre EEG-Stirnbänder, die mittels Gehirnstrommessung angeblich die Konzentration von Schülerinnen und Schülern messen können. Der Konzentrationsgrad wird von einer LED auf dem Stirnband angezeigt und per Funk an den Lehrerrechner übermittelt. In USA und China wird diese Technik bereits in Klassenzimmern eingesetzt. Weiterer Preisträger ist der Leibniz-Wissenschaftscampus Tübingen, der ähnliche EEG-Stirnbänder auch in Deutschland erprobt, kombiniert mit Eyetracking. Das ist Dressur statt Bildung."
Video Preisverleihung für Angebliche Messung der Konzentration von Schülern
zum Film
17.09.20
Vollständige Laudatio von Rena Tangens
zum Text
BigBrotherAward, 17.09.20
Für Mitverantwortung im völkerrechtswidrigen US-Drohnenkrieg
Kategorie Politik: Bundesregierung
"Die Bundesregierung (CDU/CSU–SPD) erhält den BigBrotherAward 2020 in der Kategorie „Politik“ wegen ihrer rechtlichen und politischen Mitverantwortung für den völkerrechtswidrigen US-Drohnenkrieg, der über die Datenrelais- und Steuerungsstation der US-Militärbasis Ramstein/Pfalz abgewickelt wird. Von hier, also von deutschem Boden aus, werden bewaffnete Drohneneinsätze zur Ausforschung von Zielpersonen und zu illegalen Hinrichtungen angeblicher Terroristen im Nahen und Mittleren Osten gesteuert, denen regelmäßig unbeteiligte Zivilpersonen zum Opfer fallen."
Video Preisverleihung für Mitverantwortung im illegalen Drohnenkrieg
zum Film
17.09.20
Vollständige Laudatio von Dr. Rolf Gössner
zum Text
BigBrotherAward, 17.09.20
Für Digitalisierung der Schulen mit Microsoft
Kategorie Digitalisierung: Bildungsministerin des Landes Baden-Württemberg
"Die Bildungsministerin des Landes Baden-Württemberg, Susanne Eisenmann, erhält den BigBrotherAward 2020 in der Kategorie "Digitalisierung", weil sie wesentliche Dienste der Digitalen Bildungsplattform des Landes von Microsoft betreiben lassen will.
[...]
Damit liefert sie die Daten und E-Mails von allen Lehrerinnen und Lehrern sowie Schülerinnen und Schülern Baden-Württembergs an das US-Unternehmen und die US-Geheimdienste aus."
Video Preisverleihung für Digitalisierung der Schulen mit Microsoft
zum Film
17.09.20
Vollständige Laudatio von Leena Simon
zum Text
BigBrotherAward, 17.09.20
Für hinterhältige und rechtswidrige Verarbeitung von Mitarbeiterdaten
Kategorie Arbeitswelt: Hennes & Mauritz, H&M
"Die H&M Hennes & Mauritz B.V. & Co. KG in Hamburg erhält den BBA 2020 in der Kategorie „Arbeitswelt“ für jahrelange, hinterhältige und rechtswidrige Verarbeitung von Beschäftigtendaten im H&M-Kundencenter in Nürnberg. H&M hat hier Daten über Krankheiten von Mitarbeitern ebenso gesammelt wie über die von Angehörigen oder Kollegen. Diese Informationen haben H&M-Teamleiter im Rahmen von freundlichen Gesprächen am Arbeitsplatz oder in der Kaffeeküche erfragt."
Video Preisverleihung für Digitalisierung der Schulen mit Microsoft
zum Film
17.09.20
Vollständige Laudatio von Prof. Dr. Peter Wedde
zum Text
BigBrotherAward, 17.09.20
Für Geschichtsvergessenheit: Innenministerkonferenz
der Bundesrepublik Deutschland
"Die Innenministerkonferenz der Bundesrepublik Deutschland erhält den BigBrotherAward 2020 in der Kategorie „Geschichtsvergessenheit“ für die Absicht, auf der Basis der Steuer-Identifikationsnummer eine lebenslang gültige Personenkennziffer einzuführen. Derartige Personenkennziffern wurden in den zwei Diktaturen auf deutschem Boden – im Nazideutschland und in der DDR – zur Erfassung, zur Repression bis hin zur Vernichtung genutzt. Sie widersprechen dem Geist des Grundgesetzes."
Video Preisverleihung für Geschichtsvergessenheit: Innenministerkonferenz
zum Film
17.09.20
Vollständige Laudatio von padeluun
zum Text
BigBrotherAward, 17.09.20
BigBrotherAwards 2018
Preisverleihung am 20. April 2018 für sechs Kategorien:
3. Mai 2018

Big Brother is watching you
Der folgende Text ist 1:1 von der Website des BigBrotherAwards übernommen:
Die komplette Verleihung kann online nachgeschaut werden (ca ab Minute 20).
Die vollständigen Texte und Videos der Verleihung gibt es auf der Seite der BigBrotherAwards.
Die "Oscars für Datenkraken" sorgen dafür, dass Menschen erfahren, was mit ihren Daten passiert. Möglich wird das durch die Arbeit vieler engagierter Menschen und durch Spenden. Danke an Alle, die die BigBrotherAwards 2018 mit einer Spende finanziert haben!
Kategorie Arbeitswelt: Soma Analytics UG
"Für eine bessere Ausbeutung durch den Arbeitgeber"
Aus Bruckmühl bei München, vertreten durch ihren Geschäftsführer Johann Huber,
für ihre Bemühungen, die Gesundheits-App „Kelaa“ bei Beschäftigten und das zugehörige Kelaa Dashboard in Personalabteilungen von Firmen zu platzieren. Gesundheitsdaten von Beschäftigten in die Hände von Arbeitgebern zu legen, ist ein Tabubruch.
Aber der Reihe nach: Die Kelaa-App überwacht, wie viele andere Gesundheitsapps, die Vital-Daten der Nutzerinnen und Nutzer.
Laudator: Prof. Dr. Peter Wedde | als Vimeo-Film ansehen| vollständige Laudatio lesen
Kategorie PR & Marketing: Das Konzept der "Smart City"
Das „Smart City“-Konzept propagiert die "Safe City": die mit Sensoren gepflasterte, total überwachte, ferngesteuerte und kommerzialisierte Stadt. „Smart Cities“ reduzieren Bürger auf ihre Eigenschaft als Konsumenten, machen Konsumenten zu datenliefernden Objekten und unsere Demokratie zu einer privatisierten Dienstleistung.
Eine „Smart City“ ist die perfekte Verbindung des totalitären Überwachungsstaates aus George Orwells „1984“ und den normierten, nur scheinbar freien Konsumenten in Aldous Huxleys „Schöne Neue Welt“
[...]
Während in Deutschland noch mit Begriffen wie Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Effizienz und Bequemlichkeit für die „Smart City“ geworben wird, sprechen die Technologiefirmen in China, Dubai und der Türkei offen aus, um was es geht: Lückenlose Überwachung und Kontrolle der Bevölkerung.
Laudatorin: Rena Tangens | als Vimeo-Film ansehen | vollständige Laudatio lesen
Kategorie Technik: Microsoft Deutschland
vertreten durch die Vorsitzende der Geschäftsführung, Sabine Bendiek,
für die kaum deaktivierbare Telemetrie (das ist die Übermittlung von Diagnose-Daten) in „Windows 10“. Selbst versierten Nutzerinnen und Nutzern ist es kaum möglich, die Übermittlung dieser Daten zu stoppen.
Mit der Einführung von Office 365 und Windows 10 ist Microsoft einem allgemeinen Trend gefolgt: Viele Daten werden jetzt in der Cloud gespeichert, die Software wird abonniert, anstatt einmalig gekauft und Microsoft als Konzern ist sehr neugierig, was die Nutzerinnen und Nutzer so treiben. Allein schon für die Lizenzaktivierung ist eine Online-Verbindung erforderlich. Möchte ich aus gutem Grund auf eine Internet-Verbindung verzichten, ist das mit Windows 10 praktisch nicht mehr möglich.
Laudator: Frank Rosengart |als Vimeo-Film ansehen | vollständige Laudatio lesen
Kategorie Verwaltung: Cevisio Software und Systeme GmbH aus Torgau
für ihre Software „Cevisio QMM“ (Quartiermanagement), die in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz speziell für Flüchtlingsunterkünfte entwickelt wurde. Mit dieser Software werden Bewegungen zum und auf dem Gelände, Essenausgaben, medizinische Checks wie durchgeführte Röntgen-, Blut- und Stuhluntersuchungen, Verwandtschaftsverhältnisse, Religions- und Volkszugehörigkeiten und vieles mehr erfasst und gespeichert. Die Daten ermöglichen eine Totalkontrolle der Flüchtlinge und zeigen anschaulich, auf wie vielen Ebenen Privatsphäre verletzt werden kann.
Laudator: Dr. Thilo Weichert | als Vimeo-Film ansehen | vollständige Laudatio lesen
Kategorie Verbraucherschutz: Firma Amazon, für ihren Sprachassistenten Alexa
Ich ahne, dass es für diese Art Preisträger viel Beifall geben würde, dabei habe ich Apple Siri, Google Assistant, Microsoft Cortana, Samsung Bixby und Nuance noch gar nicht erwähnt, die wir im Großen und Ganzen mit auszeichnen könnten. Aber von allen diesen Anwendungen ist Amazon-„Alexa“ die preiswürdigste. Das Gerät lauscht 24 Stunden am Tag in meiner Wohnung, weil es darauf lauert, dass ich das Wort „Alexa“ sage. Sobald es dieses Wort ‚hört‘, zeichnet es die nachfolgenden Sätze auf und sendet diese zur Analyse zu den Rechnern in der Amazon-Cloud. Dort wird mein Text übersetzt, analysiert und dann werden Aktionen fernausgelöst.
Zum Beispiel wird ein Timer oder Wecker gestellt, Musik, meiner Stimmung entsprechend – oder was das Gerät dafür hält – abgespielt, ein Trommelwirbel gestartet oder auf Amazon ein neuer Goldhamster bestellt. Mit diesem „Alexa“ will Amazon noch mehr Macht im Onlineversandhandel kriegen.
Damit wird Amazon noch weiter zu dem, was Marc-Uwe Kling in seinem Buch „Qualityland“ ‚The Shop‘ nennt. Zeichnen wir damit ‚wirtschaftliche Cleverness‘ und ‚Erfolg‘ mit unserem Negativpreis aus? Nein. Zu groß zu werden und Hybris anzustreben (und damit gefährlich zu sein) ist verwerflich.
Kategorie Politik: CDU und Bündnis90 / Die Grünen im hessischen Landtag
(Die Fraktionn im hessischen Landtag)
Die beiden Regierungsfraktionen erhalten den Negativpreis für ihr geplantes neues Verfassungsschutzgesetz und für die geplante Novellierung des hessischen Polizeigesetzes. Ihre Gesetzesinitiative enthält eine gefährliche Ansammlung gravierender Überwachungsermächtigungen, die tief in Grundrechte eingreifen und den demokratischen Rechtsstaat bedrohen.
Laudator: Dr. Rolf Gössner | als Vimeo-Film ansehen | vollständige Laudatio lesen
Keynote / Einführung von Sarah Spiekermann
zum Film
BigBrotherAward, 20.04.18
BigBrotherAwards 2017
Preisverleihung am 5. Mai 2017 für sechs Kategorien:
16. Mai 2017

Big Brother is watching you
Der folgende Text ist 1:1 von Digital Courage, Ausrichter des BigBrotherAwards, übernommen:
Die komplette Verleihung kann online nachgeschaut werden. Die vollständigen Texte der Jury gibt es auf der Seite der BigBrotherAwards, Fotos und Videos der Verleihung folgen. Die "Oscars für Datenkraken" sorgen dafür, dass Menschen erfahren, was mit ihren Daten passiert. Möglich wird das durch die Arbeit vieler engagierter Menschen und durch Spenden. Danke an Alle, die die BigBrotherAwards 2017 mit einer Spende finanziert haben!
Kategorie Arbeitswelt: PLT Planung für Logistik & Transport GmbH
Die Firma PLT – Planung für Logistik & Transport GmbH erhält den BigBrotherAward 2017 in der Kategorie Arbeit für ihren PLT Personal-Tracker. Dieses Gerät zeigt Arbeitgebern in Echtzeit, wo sich Zeitungsausträger oder Briefträgerinnen befinden und wie schnell sie sich bewegen. Diese Totalkontrolle ist menschenunwürdig und sinnlos.
Laudator: Prof. Dr. Peter Wedde | vollständige Laudatio lesen
Kategorie Wirtschaft: Der IT-Branchenverband Bitkom
Der deutsche IT-Branchenverband Bitkom erhält den BigBrotherAward 2017 in der Kategorie Wirtschaft für sein unkritisches Promoten von Big Data, seine penetrante Lobbyarbeit gegen Datenschutz und weil er de facto eine Tarnorganisation großer US-Konzerne ist, die bei Bitkom das Sagen haben.
Laudatorin: Rena Tangens | vollständige Laudatio lesen
Video-Antwort von Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder - ansehen
Kategorie Politik: Die türkisch-islamische Union DİTİB
Die türkisch-islamische Union DİTİB erhält den BigBrotherAward 2017 in der Kategorie Politik dafür, dass bei der DİTİB tätige Imame für türkische Behörden und für den Geheimdienst MİT ihre Mitglieder und Besucher ausspioniert und sie so der Verfolgung durch türkisch-staatliche Stellen ausgeliefert haben sollen.
Laudator: Dr. Thilo Weichert | vollständige Laudatio lesen
Kategorie Bildung: Die Technische Universität München (TUM) und die Ludwig Maximilians Universität München (LMU)
Die Technische Universität München und die Ludwig-Maximilian-Universität München erhalten den BigBrotherAward 2017 in der Kategorie Bildung für die Kooperation mit dem Online-Kurs-Anbieter Coursera. Coursera als Wirtschaftsunternehmen verfügt mit den Daten über den Lernerfolg der Studierenden über einen großen Datenschatz und behält sich vor, diesen auch wirtschaftlich zu nutzen.
Laudator: Frank Rosengart | vollständige Laudatio lesen
Kategorie Behörden:
Bundeswehr und Bundesministerin für Verteidigung Dr. Ursula von der Leyen
Die Bundeswehr und die Bundesministerin für Verteidigung erhalten den BigBrotherAward 2017 in der Kategorie Behörden für die massive digitale Aufrüstung der Bundeswehr mit dem neuen "Kommando Cyber- und Informationsraum" (KdoCIR). Diese digitale Kampftruppe mit (geplant) fast 14.000 Dienstkräften wird die Bundeswehr fit machen für den Cyberkrieg – auch für militärische Cyberangriffe auf IT-Systeme und kritische Infrastrukturen anderer Staaten. Mit dieser Militarisierung des Internets beteiligt sich die Bundesrepublik am globalen Cyber-Wettrüsten – ohne Parlamentsbeteiligung, ohne demokratische Kontrolle und ohne rechtliche Grundlage.
Laudator: Dr. Rolf Gössner | vollständige Laudatio lesen
anna elbe meint es geht uns alle an: Erst vor kurzem - am 12. Mai, einige Tage nach der Verleihung des BigBrotherAwards - gab es einen "Cyber-Angriff" auf tausende Computer in 150 Ländern.
Macht nix, ich war ja nicht betroffen?
Was wäre wenn das Stromnetz, die Wasserversorgung oder auch "nur" die Krankenhäuser in nächster Umgebung betroffen wären? Wie wenn der Computer nicht mehr funktioniert, der Kühlschrank ausfällt und es an den Tankstellen kein Sprit mehr gibt?
Wer sagt uns, dass es wirklich "Kriminelle" waren? "Dem CSU-Politiker Mayer zufolge hatte der Angriff mit Ransomware nichts mit staatlicher Kriminalität zu tun." DFL24, 17.05.17
Nachtigall ick hör dir trappsen.
Kategorie Verbraucherschutz: Prudsys AG
Die Firma Prudsys AG erhält den BigBrotherAward 2017 in der Kategorie Verbraucherschutz, weil sie Software anbietet, die Preisdiskriminierung erlaubt. Diese Software legt einen Preis fest, je nachdem, was sie über den jeweiligen Kunden herausfinden kann. Damit zählt nicht mehr, was ein Produkt kostet oder wert ist. So kommt es, dass zwei Menschen unterschiedliche Preise für die gleiche Ware bezahlen müssen.
Laudator: padeluun | vollständige Laudatio lesen
Die Preisträger der BigBrotherAwards 2017
zum Artikel
Digital Courage, 05.05.17
Mitschnitt der Preisverleihung
zum Film
Digital Courage, 05.05.17
BigBrotherAwards 2016
Preisverleihung für fünf Kategorien:
Wirtschaft, Lifetime, Verbraucherschutz, Kommunikation und Technik
23. April 2016

Big Brother is watching you
Lifetime-Award: "Verfassungsschutz"
erhält rechtzeitig zum Eintritt ins Rentenalter den BigBrotherAward 2016 in der Kategorie „Lifetime“ für 65 Jahre Datenschutz- und Bürgerrechtsverletzungen"
Insbesondere für die Verletzung der Pressefreiheit z.B. mit dem Versuch die Verantwortlichen von Netzpolitik.org mit dem Vorwurf des Landesverrates ins Gefängnis zu bringen.
Oder für die knapp 40 Jahre andauerenden Total-Überwachung von Rolf Gössner, Vizepräsident der Internationalen Liga für Menschenrechte. (siehe)
Wir fragen uns, wen der Verfassungsschutz eigentlich schützt. Wer meint, dass die Grundgesetze für ihn ohne Belang sind, dass er sie nicht einhalten muss, der hat auch keinerlei Glaubwürdigkeit, wenn er meint diese schützen zu wollen.
Wirtschaft: Change.org, Kampagnenplattform
"Die US-Firma und Kampagnenplattform change.org erhält den BigBrotherAward 2016 in der Kategorie Wirtschaft für ihr Geschäftsmodell, personenbezogene Daten von Unterzeichner.innen zusammen mit deren politischen Meinungsäußerungen zu vermarkten."
Besonders pikant: Ausgerechnet jene, die mit dieser Plattform die Demokratie vorantreiben wollen, verkaufen sie. Der gute Wille derjenigen, die glauben etwas Gutes im Sinne der Demokratie zu tun, wird schamlos ausgenutzt und zum Gegenteil verkehrt.
Menschen deren poltische Gesinnung gespeichert und verkauft wird, können sehr schnell Opfer von Menschen mit anderer Gesinnung werden. Denn manch einer weiss solche Daten zu nutzen: "… wenn man zum Beispiel eine rechtsradikale Regierung wäre, die politische Gegner ins Visier nehmen will." Wie Markus Reuter am 21. April 2016 bei netzpolitk.org schrieb.
Wie lange dauert es noch, bis sich niemand mehr traut, die eigene Meinung zu äußern? Selbstzensur ist bereits auf dem Vormarsch - unter anderm auch durch Selbstoptimierung nach Vorschrift, wie bei folgendem Gewinner des BigBrotherAwards 2016:
Verbraucherschutz: Generali-Versicherung
"weil sie ihren Versicherten Vorteile verspricht, wenn diese ihre Fitnessdaten und ihr Einkaufsverhalten per App oder Sportkleidung an die Versicherung weiter melden, die sie wiederum an ein Bonuspunkte-System nach Südafrika übermittelt."
Ein Vorreiter in Sachen Selbstoptimierung und - Self-Staking.
Vorstellbare Szenarien: Keine Krankenkasse zahlt mehr für Dich, wenn Du Dich nicht täglich joggst, Gymnastik machst und Müsli isst. Oder wenn Du Deine Einkäufe nicht bei den vorgeschriebenen Vertragspartnern tätigst.
Wer hat Zugriff auf Deine Daten in Südafrika?
Kommunikation: IBM für das Produkt „Social Dashboard"
"Die Firma IBM erhält den BigBrotherAward 2016 in der Kategorie Arbeitswelt für ihre Software 'Social Dashboard', mit der Firmen das Sozialverhalten von Angestellten kontrollieren und auswerten können."
Technik: Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg
"erhalten den BigBrotherAward 2016 in der Kategorie Technik für ihre elektronische VBB-Fahrcard, auf der bei jedem Einsteigen Datum, Uhrzeit, Buslinie und Haltestelle abgespeichert wurden."
Wer ein so schönes Bewegungprofil aller erstellen kann, weiss sicherlich genau, warum er es macht - und wie er es gut nutzen kann.
Was geht es mich an?
Stelle Dir vor, dass all diese gespeicherten Daten über Dich zusammengeführt werden …
Du hast ja nichts gemacht? Dir kann es ja egal sein?
Aus Dir völlig unerklärlichen Gründen bekommst Du keinen Kredit, wirst auf dem Arbeitsplatz schräge angesehen, vielleicht sogar diskeditiert und wirst trotz recht gutem Einkommen bei allen Wohnungsgesuchen abgelehnt.
Es könnte daran liegen, dass Du zu einem falschen Zeitpunkt an einem falschen Ort warst, die falsche Ware gekauft hast oder eine falsche Meinung geäußert hast. Algorithmen können das berechnen - und Du weisst nicht mal worin Dein "Verbrechen" besteht.
Wie soll eine Demokratie in einem Überwachungsstaat möglich sein?
Zitate in den Begründungen
zum Artikel
Digital Courage, 22.04.16
Big Brother Award 2016: wo Daten, sind auch Kraken
zum Artikel
heise online, 22.04.16
Film der Preisverleihung
digitalcourage
Digital Courage, 22.04.16
Gesetze, Grundrechte - Recht auf informationelle Selbstbestimmung
Recht des Einzelnen, grundsätzlich selbst über die Preisgabe und Verwendung seiner personenbezogenen Daten zu bestimmen

Mit Füßen getreten?: Das Grundgesetz
"Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung ist im bundesdeutschen Recht das Recht des Einzelnen, grundsätzlich selbst über die Preisgabe und Verwendung seiner personenbezogenen Daten zu bestimmen.
Es handelt sich dabei nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts um ein Datenschutz-Grundrecht, das im Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland nicht ausdrücklich erwähnt wird.
Der Vorschlag, ein Datenschutz-Grundrecht in das Grundgesetz einzufügen, fand bisher nicht die erforderliche Mehrheit. Personenbezogene Daten sind jedoch nach Art. 8 der EU-Grundrechtecharta geschützt.
Der Begriff des informationellen Selbstbestimmungsrechts geht zurück auf ein Gutachten von Wilhelm Steinmüller und Bernd Lutterbeck aus dem Jahre 1971. Das informationelle Selbstbestimmungsrecht ist eine Ausprägung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts und wurde vom Bundesverfassungsgericht im so genannten Volkszählungsurteil 1983 als Grundrecht anerkannt. Ausgangspunkt für das Bundesverfassungsgericht ist das sog. allgemeine Persönlichkeitsrecht (APR), also Art. 2 Abs. 1 GG in Verbindung mit Art. 1 Abs. 1 GG.
Die Selbstbestimmung bei der freien Entfaltung der Persönlichkeit werde gefährdet durch die Bedingungen der modernen Datenverarbeitung.
Wer nicht wisse oder beeinflussen könne, welche Informationen bezüglich seines Verhaltens gespeichert und vorrätig gehalten werden, werde aus Vorsicht sein Verhalten anpassen (siehe auch: Panoptismus).
Dies beeinträchtige nicht nur die individuelle Handlungsfreiheit, sondern auch das Gemeinwohl, da ein freiheitlich demokratisches Gemeinwesen der selbstbestimmten Mitwirkung seiner Bürger bedürfe.
„Mit dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung wären eine Gesellschaftsordnung und eine diese ermöglichende Rechtsordnung nicht vereinbar, in der Bürger nicht mehr wissen können, wer was wann und bei welcher Gelegenheit über sie weiß.“
Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung leitet sich nach Ansicht des Europäischen Parlamentes auch aus Art. 8 Abs. 1 der Europäischen Menschenrechtskonvention ab:
„Jede Person hat das Recht auf Achtung ihres Privat- und Familienlebens, ihrer Wohnung und ihrer Korrespondenz.“
EMRK Art. 8 Abs. 1
Aufbauend auf dieser Begründung hatte das EU-Parlament gegen die EU-Kommission Klage erhoben, weil die verbindliche Speicherung der Verkehrsdaten der EU-Bürger gegen diese Regelung verstoße."
Quelle: Wikipedia, Januar 2015