Abschaffung des Bargelds?
Beim Einrichten dieser Seite kam das Gefühl auf: Sind wir einer Verschwörungstheorie erlegen?
Wir meinen: Nein. In Schweden ist es bereits soweit und auch hier ist es immer mal wieder Thema.
Eine bargeldlose Gesellschaft ist eine, die bis ins Allerletzte hinein ausgeleuchtet werden kann. Wie schnell können Gesetze geschaffen werden, die den Zugriff auf diese Daten erlauben oder erzwingen? (Siehe z.B. Vorratsdatenspeicherung, Chatkontrolle …)
Wer möchte schon, dass die Krankenkasse oder das Arbeitsamt die Einkäufe bewertet? Auch das entstandene Bewegungsprofil und die Verknüpfung der Geldausgaben und Orte des Geldausgebens können sehr viele Interessen wecken ...
Bei anna elbe eingestellt am 12. August 2023
"Die Menschen haben ein Recht auf Bargeld"
(Österreichs Bundeskanzler)
"Die EU will das Bezahlen mit Bargeld auf 10.000 Euro begrenzen. Österreich lehnt das klar ab und will das Recht auf Bargeld in der Verfassung festschreiben. Die Bundesregierung hat dazu keine klare Position. "
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FAZ
04.08.23
Bei anna elbe eingestellt am 2. August 2023
Mit Scheinen und Münzen den Rechtsstaat bewahren
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"Bargeld ist das letzte anonyme Massenmedium, sagte der Kulturforscher Sebastian Gießmann. Trotz des Abschmelzens des Bargeldes hofft er auf dessen Erhalt. Denn andernfalls drohen 'ganz andere Verhältnisse bei der Überwachung'."
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Deutschlandfunk Kultur
30.05.23
HVV bald nur noch bargeldlos nutzbar?
Stück für Stück wird das Bezahlen mit Bargeld erschwert.
8. Oktober 2022

HVV-Fahrscheinautomat - 08.10.22
Der Kauf einer 9-Uhr-Gruppenkarte scheiterte heute, denn 12,90 € konnten nicht in Münzen gezahlt werden. Wer hat schon so viel "Klimpergeld" dabei? Mit Scheinen zu bezahlen war nicht möglich.
Es wurde gefordert mit Kreditkarte, Girokarte oder Maestro und vPay zu zahlen - auch die Möglichkeit, mit Geldkarte zu zahlen war durchgestrichen.
Schon seit längerm ist zu beobachten, dass die Automaten nur noch 10 €-Scheine "annahmen". Für so hohe Beträge, wie gezahlt werden müssen, ist das in unseren Augen eine Dreistigkeit.
Jetzt vermuten wir, dass auch die Bezahlmöglichkeit mit Münzen bald eingestellt wird. Das bedeutet den Ausschluss von Menschen, die keine Kartenzahlung tätigen wollen - sei es, weil sie keine solchen Karten mit sich führen, um Diebstahl vorzubeugen oder weil sie nicht wollen, dass ihre Bank weiß, wann sie irgendwohin fahren oder einfach weil bar zu bezahlen, für sie übersichtlicher ist oder oder oder.
anna elbe meint, analoges Leben muss möglich sein! Niemand darf vom öffentichen Leben ausgeschlossen werden! Bargeld ein gesetzliches Zahlungmittel. Und das soll auch so bleiben.
"Bargeld ist Geld in physischer (körperlicher) Form als Banknoten und Münzen, das im Zahlungsverkehr als gesetzliches Zahlungsmittel für die Bezahlung von Gütern oder Dienstleistungen oder für sonstige Transaktionen (beispielsweise Schenkungen) dient."
Quelle: Wikipedia, 08.10.22

HVV-Fahrscheinautomat - 08.10.22
Wer profitiert von der Abschaffung des Bargeldes?
Cash oder Karte? Ein Film bei SWR von 2020.
25. Mai 2022
Dieser Film erklärt eindrucksvoll und einfach, wieso es so wichtig ist, unser Bargeld, und weshalb es besser ist bar zu zahlen.
Wenn wir kein Bargeld mehr haben, sind wir den Banken voll und ganz ausgeliefert. Im Film wird der Negativzins angeführt, der noch dadurch in Schach gehalten würde, weil wir Bankkunden unser Geld einfach abheben könnten. Das wäre ohne Bargeld natürlich nicht mehr möglich.
Auch Profilbildung und Überwachungsmöglichkeiten stiegen enorm, wenn wir mit den Kartenzahlungen überall unsere Datenspuren hinterließen. Eine höhere Manipulierbarkeit sowie Verhaltensvorhersagbarkeit und Steuerung des Verhaltens können die Folge sein.
Dieser Film geht auch ein wenig in die Tiefe und führt aus, wie Geld heute entsteht und welche geschichtliche Entwicklung u.a. der Gegenwert des Geldes genommen hat.
anna elbe fragt:
- Was passiert eigentlich bei Stromausfall?
- Was wenn die Zahlautomaten gehackt werden oder kaputt sind?
Wie z.B. am 25.05.22: "Bundesweite EC-Karten Störung" Siehe z.B. Tagesspiegel - Wenn die Krankenkassen Einblick erhalten und am Einkaufsverhalten festmachen, ob sie jemanden versichern oder nicht? (Wein, Bier, Zigaretten oder vielleicht eine Abweichung von der Arztempfehlung)
- Was wenn irgendeine Regierung auf die Idee kommt, von bestimmten Menschen (Frauen? Sozialschwachen? Anders-als-Regierung-Denkenden?) die Karten einzuziehen?
anna elbe meint:
Zahlt bar so oft und solange ihr könnt!
Das ist ein klitzekleiner Betrag dazu, dass das Bargeld erhalten bleibt!
Wer profitiert von der Abschaffung des Bargeldes?
SWR
10.12.20
Wer profitiert von der Abschaffung des Bargeldes? (Text)
SWR
10.12.20
Bewohnerparken: Nur bargeldlos bezahlen möglich?
Wer keine Geldkarte dabei hat, kann hier nicht parken?
13. Mai 2022
Noch ist Bargeld ein offizielles Zahlungsmittel. Wer damit bei einer von amtswegen eingerichteten Zahlstelle, nicht zahlen kann, kann nach unserem Rechtsempfinden auch nicht bestraft werden, wenn die Zahlung unterbleibt. - Wir schlagen vor, das Bargeld statt des Parkscheines ins Fenster zu legen und auf einem Zettel, eine entsprechende Botschaft zu hinterlassen. Zum Beispiel:
"Ich wollte zahlen - konnte aber nicht."
Zum vollständigen Artikel
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13.05.22
Kryptowährung: Digitaler Euro wird getestet
Am 2. Oktober war zu hören und lesen, dass Christine Lagarde, EZB-Präsidentin, den digitalen Euro
"in Erwägung" zöge.
26. Oktober 2020
Die Europäische Zentralbank (EZB) würde ab dem 12. Oktober den digitale Euro testen. – Ist er also schon eingeführt? – Im selben Artikel heißt es: "Bislang hat der EZB-Rat allerdings noch keinen Beschluss gefasst, ob ein digitaler Euro eingeführt werden soll." (Spiegel-online,02.10.20)
In allen Artikeln, die wir dazu gefunden haben, wird betont, dass nicht geplant ist, das Bargeld abzuschaffen. Erstmal sei der Privat-Mensch davon gar nicht betroffen.
In der Stellungnahme des FinTechRats beim Bundesministerium der Finanzen haben wir dann gefunden, was ein digitaler Euro eigentlich sein soll. Es wird zumindest darauf hingewiesen, dass anonymes Bezahlen und Eingriffe des Staates Fragen aufwerfen würden.
"Beim digitalen Euro, der zunehmend in Deutschland und Europa gefordert wird, handelt es sich zumeist um den Euro auf Blockchain-Basis. Konkret bedeutet dies, dass DLT als Trägerplattform zum Einsatz kommen soll, um Eigentum an Euro-Beträgen zu organisieren."
"Weiterhin sollten gesellschaftliche Fragestellungen und Bedenken bei der Ausgestaltung berücksichtigt werden: Die Einführung des digitalen Euros berührt viele gesellschaftspolitische Fragen, wie beispielsweise die Anonymität von Zahlungen bei gleichzeitiger Bekämpfung von Geldwäsche oder Eingriffe des Staats beispielsweise basierend auf der Einsicht in die digitalen Transaktionsdaten."
Die Bundesregierung nennt es: "Unabhängigkeit für Datenschutzbeauftragte"
Stellungnahme des FinTechRats beim Bundesministerium der Finanzen
PDF
08.07.20
EZB probt Einführung eines digitalen Euro
Artikel
Spiegel-online, 02.10.20
Kommt der digitale Euro?
Artikel
Focus Money, 17.08.20
EZB macht Ernst mit dem digitalen Euro
Artikel
FAZ, 11.09.20
Wird das Bargeld auf Dauer verdrängt?
Bezahlen in der Corona-Krise
26. Oktober 2020
Frontal 21 macht am 25. August eine Sendung zu dem Thema "Zahlung in Coronazeit"
"Spätestens seit der Corona-Krise zahlen immer mehr Menschen mit Karte oder Smartphone statt mit Münzen oder Scheinen. Kontaktloses Bezahlen boomt - ein Trend, der das Bargeld langsam abschafft?"
Wird das Bargeld auf Dauer verdrängt?
Film zdf
Frontal 21, 25.08.20
Warum Bargeld wichtig ist
Im Februar 2016 verlauteten die Medien, dass die deutsche Regierung EU-weit Barzahlungen auf 5.000 € beschränken will.
Doch schon zuvor wurde über die Abschaffung des Bargelds diskutiert.
Wird nun der Frosch langsam erwärmt, damit er nicht aus dem kochenden Wasser springt?

Kleine Spenden bald unmöglich?
Bereits im August 2015 gab es beim ARD / NDR einen kleinen Film über die Idee, das Bargeld abzuschaffen. Im Oktober 2015 berichtete der Deutschlandfunk über Ökonomen und Kriminalisten, die eine bargeldlose Welt befürworten.
Wie sollen wir ohne Bargeld einem Straßenmusikanten etwas Kleingeld geben?
Wie bezahlt ein Kind ein Eis?
Was machen Sie, wenn jemand anderes den Zoobesuch bezahlen will, jedoch selbst nicht dabei sein kann?
Andreas Hackethal, Professor für Finanzen am House of Finance der Goethe Universität Frankfurt, ist laut D-Radiobericht davon überzeugt, dass dies alles über Handy-Apps geregelt werden wird: "Selbst Bettler, Spendensammler oder Straßenmusiker könnten ganz ohne Bargeld parat kommen." (Siehe Deutschlandfunk)
Jede Zahlung die elektronisch vorgenommen wird, zeigt an, wo Sie sich zu dem Zeitpunkt der Zahlung befinden. Wem Sie etwas zahlen. Was Sie gekauft haben. Mit wem Sie Kontakt haben. Ihre Bank weiss alles - und das für Jahre. Und - theoretisch - könnte Ihre Bank Ihnen Zahlungen z.B. an bestimmte Menschen oder für ausgewählte Produkte sperren.
Und: Jeder müsste sich ein Smart-Phone kaufen - ob er will oder nicht.
Sollen wir mit der gesetzlichen Obergrenze für Bargeldzahlungen so langsam an die Abschaffung des Bargelds gewöhnt werden, dass es zu spät ist wenn wir es merken und ernst nehmen?
DerStandard schreibt am 04.02.2016: "Mit solchen Ideen* würde nur 'eine der letzten Freiheiten, nämlich die im Geldbörsel', beschnitten. 'Ansonsten schaut doch überall schon der Staat hinein.' Wie viele Kritiker einer solchen Maßnahme sieht er solche Vorschläge eher als Schritt zur Abschaffung von Bargeld generell."
*gemeint ist hier die Abschaffung der 500-Euro-Scheine
Auszüge aus Berichten zu dem Thema:
Ein Hörtipp: "Wenn der Rubel nicht mehr rollt – Droht die Abschaffung des Bargeldes?
Bargeld ist bestimmten Lobbyisten ein Dorn im Auge. Der bargeldlose Zahlungsverkehr ist seit Jahren auf dem Vormarsch. In acht bis zehn Jahren, so prophezeien Experten, könnte das Bargeld weitgehend abgeschafft sein.
Der Vorteil für Banken: Bei Investment-Pleiten könnten Geldinstitute auf die Einlagen der Sparer zurückgreifen und Negativ-Zinsen sind auf digitale Geldbestände durchaus denkbar. Der Vorteil für Staat und Finanzamt: Was der Bürger tut und lässt, ist absolut transparent, denn jede Transaktion ist dokumentiert."
Deutschlandfunk, Das Wochenendjournal, 19.03.2016, von Ulrich Gineiger
"Ökonomen: Bargeld abschaffen!
Solche Situationen, in denen man ganz beiläufig Bargeld aus der Tasche holt, könnten aus dem Alltag verschwinden. Denn wichtige Ökonomen fordern die Abschaffung von Scheinen und Münzen. […] Ihre Motive sind vor allem eine wirksamere Geldpolitik und höhere Sicherheit.
[…]
Doch gibt es auch in Deutschland gewichtige Stimmen gegen das Bargeld. Zum Beispiel die des Ökonomie-Professors Peter Bofinger. […] In einem Interview mit dem 'Spiegel' vor wenigen Monaten bezeichnete er Bargeld als 'Anachronismus'. Auch um Schwarzarbeit besser zu verhindern, sollte es seiner Ansicht nach abgeschafft werden.
[…]
Der Bund der Kriminalbeamten fordert, die Bargeldnutzung zu begrenzen – um Kriminalität besser bekämpfen zu können. Vizepräsident Sebastian Fiedler: …
[…]
Sieben Prozent der deutschen Verbraucher haben laut einer Umfrage des Verbandes Bitcom schon einmal beim Einkaufen kontaktlos mit Handy oder Karte bezahlt. Es gibt sogar Menschen, die zahlen mit einem RFID-Funkchip, groß wie ein Reiskorn, den sie sich von einem Arzt unter die Haut spritzen lassen. Dazu gehören Gäste der Rotterdamer Bar Baja. Coolness und Bequemlichkeit wiegen für sie höher als die Gefahr ständiger Überwachung durch Dritte."
Deutschlandfunk, 26.10.2015, von Caspar Dohmen
"Obergrenze für Bargeldzahlungen
'Eingriff in Autonomie derer, die datenschutzgerecht leben wollen'
Sie müssen erst mal überlegen, was bedeutet das, wenn Bargeld auf einmal eingeschränkt wird. Denn es wird auch noch verfochten von einigen Vertretern, zum Beispiel von dem einen Chef der Deutschen Bank, dass Bargeld ja total abgeschafft werden könnte.
Das Gute an Bargeld aus Datenschutzsicht ist, ich kann bezahlen und diese Informationen werden nirgendwo gespeichert. Natürlich wird eine Rechnung erstellt oder an einer Kasse trotzdem ein Bon ausgegeben, aber es ist nicht klar, wer hat dieses Geld hergegeben, und insbesondere kann auch meine Bank nicht diese Transaktionen überall, wo ich Geld bezahlt habe, direkt nachvollziehen. […] Wenn ich jetzt gezwungen würde, ohne Bargeld auszukommen, das heißt, alles mit Überweisungen und Kartenzahlungen abzuwickeln, dann wären sogar Kleinstbeträge, mein vollständiges Verbraucherprofil, Lebensprofil sichtbar und für Jahre gespeichert.
[…]
Es ist trotzdem ein Eingriff in die Autonomie derjenigen, die datenschutzgerecht leben möchten, […] die so was noch bar bezahlen wollen.
[…]
Jemand, der alle Datenspuren kennen könnte von [.] Italiener-Restaurantüberweisungen beispielsweise, der könnte auch bestimmen, ich darf da zwar mein Essen zu mir nehmen, aber die Bezahlung für den Wein, die soll gefälligst gesperrt sein. Das heißt, es ist eine Machtposition, die dann eingenommen werden kann."